Duisburg. Ein jung-dynamischer Verein: Bei der Karnevalsfamilie Homberg gibt es handgemachte Narreteien für Nachbarn und Freunde.
„Wir hätten innerhalb der Kolpingfamilie sowieso einen neuen Verein gründen müssen, um weiter bestehen zu können. Und da haben wir gedacht, dann können wir das auch gleich alleine machen.“ So erklärt Arne Wehner, Mitglied des Elferrates und mit Präsident Markus Hosse verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit die Namensänderung. Viel geändert hat sich laut eigenen Aussagen nicht.
Keine Senatoren, kaum Ehrungen
Dennoch fällt die Karnevalsfamilie Homberg im Vergleich zu den Nachbarvereinen durch mehrere Besonderheiten auf: Arne Wehner ist nämlich Mitte 40. Und viele seiner Vereinskollegen sind jünger, oder nur knapp älter. „Wir setzen uns eher aus jüngeren Leuten zusammen. Es gibt bei uns keine Senatoren oder den anderen Kram, den die Karnevalsfreunde ab 70 so lieben. Wenn wir Ehrungen vornehmen, dann nur maximal zweimal im Jahr und so unauffällig wie möglich.“
Auch das ist einer der Gründe, warum die gut 140 Mitglieder der Familie jetzt lieber ihr eigenes Ding machen, als sich von den Kolpings ständig sagen zu lassen, wie das früher so lief und wie die Sitzungen vonstattenzugehen haben. Das können die jecken Homberger ganz gut alleine. Ihre Sitzungen sind meist schon Monate im Vorfeld ausgebucht. „Wenn der offizielle Vorverkauf startet, dann können wir meist nur noch Restkarten anbieten, denn der Großteil wird von den Gästen direkt beim Elferrat geordert.“
Immerhin stolze 1200 Tickets, die ohne große Probleme reißenden Absatz finden. Das ist ungewöhnlich, denn gerade in dieser Session klagen viele Rheinhauser oder Homberger Karnevalsvereine über massive strukturelle Probleme. Arne Wehner zuckt nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht, woran das liegt. Ich denke mir einfach, Homberger wollen Homberger sehen. Bei uns stehen unsere Vereinsmitglieder auf der Bühne und unterhalten ihre Nachbarn und Freunde.“
Der Klaus mit dem Affen
Andere Vereine fokussieren sich seit Jahren auf professionelle Künstler, da kaum noch jemand gewillt ist, sich als Witzeerzähler oder Büttenredner zu offenbaren. Flaggschiff der internen Unterhaltung sind bei der Karnevalsfamilie der lustige Joe oder „Klaus mit dem Affen“. Der Sitzungspräsident tritt schon seit Jahren gemeinsam mit Kölner und Düsseldorfer Karnevalsgrößen im Rheinland auf. „Das ist für uns natürlich ein Glücksfall, denn durch Klaus haben wir viele Kontakte zu Künstlern knüpfen können, die wir uns sonst gar nicht hätten leisten können“, gibt Arne Wehner unumwunden zu.
Doch das allein kann den Erfolg des Vereins nicht erklären. Selbst die Jugendlichen kommen zu den Sitzungen und schauen von der Empore, wo es günstigere Karten gibt, dem närrischen Treiben ihrer Verwandtschaft, Lehrerschaft, Nachbarschaft zu und haben richtig Spaß dabei. Hier sind die drei Tanzgarden genauso gerne gesehen, wie die gebuchten Künstler.
Doch ist bei aller Professionalität vieles auch wirklich handgemacht. „Wir treffen uns regelmäßig freitags zum Dekobasteln. Wer eben die Zeit dazu hat, der kommt vorbei und es ist immer ein richtig schöner Nachmittag“, sagt Arne Wehner strahlend. Er hat seine Karnevalsfamilie gefunden und trainiert fleißig mit den Rheinperlen im Männerballett. Auch eine vereinseigene Produktion, die auf den Sitzungen zu sehen sein wird. Es gibt übrigens für die Sitzung am Karnevalssonntag noch Restkarten an den bekannten Vorverkaufsstellen.
Das Programm der nächsten Tage:
Am Freitag, 9. Februar, beginnt in der Homberger Glückauf-Halle (Dr.-Kolb-Straße 2) um 16 Uhr die Kindersitzung. Einlass wird ab 15 Uhr gewährt. Mit Spiel und Spaß führt Moderatorin Daniela durch das Programm.
Karten sind erhältlich bei Optik Heger, Kirchstraße 47 oder bei der Familie Willems unter Tel. 02066/12816.
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Die große Prunksitzung ist terminiert für Sonntag, 11. Februar, ab 19.11 Uhr, ebenfalls in der Glückauf-Halle. Einlass ab 18.11 Uhr, als Gäste mit dabei sind unter anderem: Swinging Funfares (Big Band), Kempes Feinest (Showband), Lieselotte Lotterlappen (Rede) und die Druckluft-Brass und Performanceband.
Restkarten sind bei folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich:
Lotto Schrader, Kirchstraße 145a, Optik Heger, Augustastraße 47, Scherpenberger Ticketshop, Homberger Straße 353, Moers.