Duisburg-Baerl. . Auch wenn die Macher nach wie vor auf die Baugenehmigung warten, verfolgen sie Umbaupläne weiter, „haben sämtliche Auflagen erfüllt“.

Offiziell war es lange ruhig um den Aus- und Umbau von Schacht Gerdt im Süden Baerls. Wie berichtet wollen die Moerser Eigentümer Ingo und Christian Breznikar die denkmalgeschützten Gebäude, die seit der Stilllegung des Schachtes 1966 weitgehend leer stehen, als Kultur- und Veranstaltungszentrum mit gewerblichen Büros nutzen. Zwar liegt die erste Baugenehmigung auch 14 Monate nach Antragstellung seitens des Bauamtes noch nicht vor. Doch immerhin können die Investoren – Vater und Sohn Breznikar sind als Sanierungsunternehmer im Geschäft – bereits jetzt im Rahmen der denkmalrechtlichen Genehmigung am „Euro-Technologie-Park Rheinpreußen“ weiter arbeiten.

Im großen, ehemaligen Waschkauengebäude, Dreh- und Angelpunkt des Projektes Schacht Gerdt, wollen die beiden nach wie vor Vortrags- und Seminarräume, Büroflächen verschiedener Firmen und einen Sozialtrakt unterbringen. Die Breznikars halten auch an ihrem Plan fest, Versammlungsräume für Parteien, Vereine und Bürgerinitiativen anzubieten. „So ein Projekt ist dann erfolgreich, wenn die Bürger aus Baerl und Homberg mit einbezogen werden“, begründet Ingo Breznikar das Vorhaben.

Auch geplant: Zwei Einliegerwohnungen

Auch zwei Einliegerwohnungen für Hausmeister sind vorgesehen. „Natürlich ist auch dann noch genug Platz, um wie geplant ein Bergbaumuseum in dem Gebäude der Waschkaue zu realisieren.“ Nach Paragraf 9 des Denkmalschutzgesetzes NRW sei der Eigentümer sogar verpflichtet, das Kauengebäude wirtschaftlich zu nutzen, unterstreicht Ingo Breznikar.

Teil des Bauantrages ist auch, dass die komplette Energie, die die Grubengasanlage neben dem ehemaligen Förderturm erzeugt, in Zukunft für den künftigen Euro-Technologie-Park genutzt wird: „Bisher werden 46 Prozent des dort geförderten Methangases als Abwärme in die Luft geblasen“, so Breznikar. „Nur 56 Prozent werden bislang zur Stromerzeugung genutzt.“ Breznikar betont: „Natürlich müssen alle Pläne zu 100 Prozent nach deutschem Recht realisiert und genehmigt werden.“

Die Verzögerung bei der Erteilung der ersten Baugenehmigung erklärt Ingo Breznikar mit einer Reihe von Auflagen für den Ausbau der früheren Waschkaue, die das zuständige Bauamt gestellt hat: „Diese Auflagen haben wir abgearbeitet. Wir haben ein Brandschutzkonzept erstellen lassen. So werden wir einen großen Löschwasserteich im Bereich der ehemaligen Ponderosa-Ranch bauen lassen. Außerdem haben wir einen statischen Nachweis für die Stabilität der Waschkaue erbracht.“

Kosten: 20.000 bis 30.000 Euro

Ferner mussten die Investoren ein Lärmschutzgutachten und eine Umweltverträglichkeitsprüfung erstellen lassen. „Außer einigen wilden Bienen wurde auf dem Gelände nichts gefunden.“. Dann musste ein Vermessungsingenieur Maß nehmen, einen aktuellen amtlichen Lageplan anfertigen, mit allen Höhen, Breiten, Tiefen und Abständen. „Alles zusammen genommen sind wir bereits ein gutes Dreivierteljahr mit den Auflagen beschäftigt.

Für die Gutachter haben wir rund 20.000 bis 30.000 Euro investiert.“ Der Bauherr zahlt bei solchen Projekten für Gutachten. Und schließlich: „Denkmalschutz relevante, ästhetische und ökologische Aspekte spielen bei unserem Projekt eine genauso große Rolle.“ Das werde alles berücksichtigt.