Duisburg-Homberg. . Eigentlich sollte Ende 2017 Schluss sein. Der Umzug nach Neuss verzögert sich. Was danach am Homberger Standort passiert, ist noch unklar.

Ende 2017 sollte eigentlich Schluss sein mit dem Getreidemahlen in Homberg. Anfang des vergangenen Jahres hatte die Geschäftsführung der Plange Mühle an der Königstraße noch mitgeteilt, dass spätestens zum Jahreswechsel der Betrieb im Duisburger Westen eingestellt wird. Anfang Januar war in der historischen Mühle am Rhein aber noch immer reger Betrieb. Grund genug für die Redaktion, einmal nachzufragen.

„Wir haben leichte Verzögerungen. Aber Ende März wollen wir die gesamte Produktion raus nehmen“, sagt Jörg Bruer, Mitglied der Geschäftsleitung der Georg Plange Zweigniederlassung der Premium Mühlen Gruppe (PMG). Zu der GmbH & Co. KG gehört eine weitere Mühle in Neuss. Dorthin soll auch die Produktion aus Duisburg verlagert werden.

Die Zusammenlegung spart Geld

Derzeit wird in Homberg in zwei Mühlensystemen noch Roggen gemahlen. Ein drittes System wurde bereits abgebaut und verkauft. Währenddessen werden in Neuss die Mühlen für das Getreide aufgebaut. So wurden auch aus dem ehemaligen PMG-Standort Mannheim Kapazitäten ins Rheinland verlegt.

Die Zusammenlegung beruhe vor allem auf wirtschaftlichen Gründen, sagte Jörg Bruer bereits im letzten Jahr. Man könne die beiden Standorte mit relativ geringen Investitionen zusammenfügen und spare Kosten zum Beispiel in der Instandhaltung, weil die nur noch an einem Standort fällig werden.

Vor zehn Jahren gewährte die Mühle diesen Blick ins hochtechnische Innere.
Vor zehn Jahren gewährte die Mühle diesen Blick ins hochtechnische Innere. © Volker Herold

Während in Homberg früher mit drei Mühlensystemen insgesamt 630 Tagestonnen Weizen und Roggen und in einer weiteren Linie Backschrot gemahlen werden konnten, hatte Neuss eine Kapazität von 1000 Tagestonnen allein an Weizen. Neu errichtet werden musste die Linie für Roggen. Dabei sind offenbar auch die Verzögerungen aufgetreten. Auch die Lagerkapazitäten in Neuss seien erheblich größer. „Neuss ist für eine Vergrößerung generell besser geeignet“, so Bruer. Denn dort liegt die sowieso schon größere Mühle in einem Industrie- und Gewerbegebiet am Hafen und nicht in einem Wohngebiet.

Lager- und Umschlagplatz?

13 Mitarbeiter sind derzeit noch in Homberg tätig. Über 100 arbeiten in Neuss. Wie es nach dem Produktionsende weiter geht, kann Bruer nach wie vor noch nicht sagen. Vielleicht wird der Homberger Standort noch einige Zeit lang als Lager- und Umschlagplatz genutzt werden. Auch eine Vermarktung des Grundstücks sei möglich.

Es habe viele Gespräche gegeben. Dazu könne er aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts Konkretes sagen. Derzeit sei nur klar, dass auf jeden Fall bis zum Sommer noch Getreide in Homberg eingelagert würde. Auch werde der Standort weiter gepflegt werden. Immerhin gibt es sogar noch einen Mitarbeiter, der auf dem Gelände wohnt und daher nach dem Rechten sehe.

>>> INFORMATIONEN

Die Mühle in Homberg gehört gemeinsam mit der Neusser Mühle unter dem Namen „Georg Plange Zweigniederlassung der Premium Mühlen Gruppe“ zu der Premium Mühlen Gruppe. Die hat noch einen weiteren Standort in Dresden (Dresdener Mühle). Mit der Produktpalette von hauptsächlich Weizen-, Roggen- und Vollkornmehlen werden Bäckereien, Industrie und Großverbraucher beliefert. Die Mühle in Homberg wurde im Jahr 1907 erbaut.