Duisburg-Homberg. . Der Rassegeflügelzuchtverein Homberg hatte zur großen Tierschau geladen. Züchter freuten sich über Preise und Besucher über die hübschen Tiere.

Handzahme Gänse, farbenfrohe Hühner und hübsch aufgeplusterte Tauben: Die ganze Vielfalt der Rassengeflügelzucht gab es am Wochenende in Homberg zu bestaunen. Der Rassegeflügelzuchtverein Duisburg Homberg 1921 hatte zur Rasse- und Ziergeflügel-Vereinsschau mit angeschlossener Stadtverbandsschau eingeladen.

Die Duisburger Zuchtvereine aus den Stadtteilen Buchholz, Homberg und Rheinhausen nahmen teil und verwandelten die 100 Quadratmeter Ausstellungsfläche in ein Schauparadies der Zuchtkunst. Vor geräumigen Käfigen begutachteten die Besucher die 75 ausgestellten Federtiere, fachsimpelten mit den Züchtern und holten sich Tipps für die eigene Vogelhaltung.

Preisgekrönte Zwerg-Welsumer

Zu einer Vereinsschau gehört auch der Reiz des Wettbewerbs. Die schönste Zucht wird jährlich prämiert. Preisrichter Dieter Seinsche sah sich alle ausgestellten Tiere ganz genau an, nahm sie auf die Hand und bewertete sie nach festen Kriterien. Vorzüge wie die Körper- und Kopflänge sowie die Vollständigkeit des Federkleides, aber auch Verbesserungsvorschläge und Mängel hielt er auf der am jeweiligen Käfig angebrachten Bewertungskarte fest. Die Benotung reichte von der Bestnote „hervorragend“ über „gut“ zu „befriedigend“.

Einer hatte bei der Wertung besonderen Grund zur Freude: Die Note „hervorragend“ erlangte Marc Schaltmann mit seinen „rostrebhuhnfarbigen“ Zwerg-Welsumern. Er gewann die Landesverbandsmedaille. Neben den Zwerg-Welsumern gab es jede Menge weitere prachtvolle Tiere zu entdecken.

Wenn der Hahn kräht

Ohne Scheu konnten die Besucher an die Käfige herantreten. „Wir sind die einzige Rasse- und Ziergeflügel-Schau in Duisburg“, so Ausstellungsleiter Heinrich Schimmel. „Wir möchten über unser Hobby informieren und zeigen, wie kreativ man als Züchter sein kann.“ Der Bezug zur Natur fehle heute oftmals. Gerade kleine Kinder hätten oft noch nie einen Hahn krähen gehört oder ein großes Perlhuhn in Originalgröße betrachtet.

Ein zufriedener Züchter Marc Schaltmann mit seinen Tieren. Der rostrebhuhnfarbige Hahn bekam die Note „Hervorragend“.
Ein zufriedener Züchter Marc Schaltmann mit seinen Tieren. Der rostrebhuhnfarbige Hahn bekam die Note „Hervorragend“. © Christoph Wojtyczka

Heinrichs Frau Marianne Schimmel ist seit ihrem zwölften Lebensjahr begeisterte Züchterin und hält 70 Tiere unterschiedlichster Art. Ihre Deutschen Legegänse knuddelt sie manchmal und weiß um die Besonderheiten ihrer Laufenenten: „Die Enten essen liebend gerne Schnecken, aber ab und an mögen sie auch Sandwich.“ Klar, denn sie müssen sich stärken: 150 Eier legt eine Laufente im Jahr.

Ein kleiner Exot war der ausgestellte Brahma, der amerikanisch-asiatischen Ursprungs ist und um 1850 in Deutschland eingeführt wurde. Stattliche 5 Kilo kann der Brahma-Hahn wiegen, die Henne bis zu 4,5 Kilo. Vom holländischen Zwerghuhn über die aus Japan stammenden Ohikis bis zum deutschen Sperber mit kräftig gefärbtem Hahnenkamm gab es alles zu sehen, was das Züchterherz begehrt.

Auch die Tauben von Norbert Kaschel gehörten dazu. 25 Tauben hat der 81-Jährige in der Vogelvoliere. Er züchtet seit seinem neunten Lebensjahr. Die Genter Kröpfer, die ihre Brust prachtvoll aufplustern, haben es ihm ebenso angetan, wie die sehr schlank gebauten Brünnen Kröpfer. „Bei der Art wird besonders drauf geachtet, dass sie eine runde Kugel aufplustern, die nicht eingedellt ist“, so Kaschel.

Wie die Tauben so handzahm werden? Lange Beschäftigung und Vertrauensaufbau durch Streicheleinheiten. „Die Tauben merken, wer sie anpackt und wer vor ihnen steht“, so Kaschel, der weiße, schwarze und gescheckte Tiere ausstellte.

Vorfreude auf das nächste Jahr

Besonderes Highlight war die Eierschau. Vom großen Nandu-Ei über das dunkelgrüne Emu-Ei bis zum schokoladenfarbenen Ei des Marans gab es außergewöhnliche Exemplare in allen Größen zu bestaunen. Im nächsten Jahr soll es im BRBSG-Vereinsheim wieder eine Ausstellung geben, bei der die Züchter zeigen, dass sich ökologisches Denken und Hobbyfreude in der Rassegeflügelzucht verbindet.

>>> KONTAKT ZUM VEREIN

Der Rassegeflüchtezuchtverein Duisburg Homberg trifft sich an jedem dritten Mittwoch des Monats bei Familie Schimmel, Bruchstraße 323, auf dem Hof in der Hütte ab 20 Uhr. Interessierte sind willkommen, neue Mitglieder auch.

Regelmäßig führt der Verein Sommerfeste, Versammlungen und Beratungen bei Zuchtplanung und Tierbeschaffung sowie Organisation von Tierimpfungen durch.

Weitere Informationen gibt es beim Landesverband unter www.lvrr.de oder beim Homberger RGZV per Mail: rgzv-homberg@online.de.