Duisburg-Friemersheim. . Unter dem Motto „Power of Love“ hat die Mühle neben dem Festival „Rage against Racism“ eine neue Konzertreihe begründet. Gelungener Auftakt.

Wieder eine gelungene Metal-Party im Friemersheimer JZ „Die Mühle“, langsam kristallisiert sich der Spielort als Hochburg für alle Nuancen des Heavy Metal heraus. „Wir wollen auch im Herbst ein kleines Event neben unserem großen Festival im Sommer haben“, sagt Dirk Diegler vom Orga-Team des Rage against Racism-Festivals. Sozusagen als Bonbon für die Heavy-Metal-Gemeinde. Und dieses Mal lebte richtige Nostalgie auf – kein Wunder, war die Düsseldorfer Formation „Warrant“ zu Gast.

„Nuns have no fun“

Warrant waren sehr bekannt in den 80er-Jahren. Sänger Jörg Juraschek sagt: „Wir haben 1985 auf Festivals gespielt, wo die ganz großen Bands wie Helloween, Running Wild und Sodom aufgetreten sind, waren mit unseren Songs in der Kult-Heavy-Metal-Show Dienstag abends auf BFBS.“ Danach verschwand die Band in der Versenkung. „Wir sind aber Kult geblieben“, lächelt Juraschek.

Besonders aber das Album aus der frühen Zeit – „Ready to command“, das die Band im Jahr 2010 noch mal neu aufnahm. Darauf sind Klassiker des frühen deutschen Speed-Metals enthalten, wie „Nuns have no fun“, „The rack“ und natürlich „Satan“, wobei sich der 51-jährige Sänger Jörg Juraschek noch in ungeahnte Tenor-Höhen schraubt. Seine Frau und ihre Freundin begutachten den Auftritt der drei Musiker im Publikum. „Wir machen schon mal zuhause Karaoke bei dieser Rockmusik“, lachen beide. Special Effects plant die Band geschickt mit ein – beim Song „The enforcer“ stolziert ein Mann gehüllt in schwarzer Henkersmaske und Axt über die Bühne. Und als Zugabe gibt es den genialen Song der französischen Formation Trust aus den 1980ern, „Antisocial“ grölen die etwa 80 Zuhörer in der Mühle begeistert mit.

Fetziger Power-Metal

Viel kopflastiger ist dagegen der Auftritt der Adrian Weiss Band. Der Namensgeber ist auch gleichzeitig Leadgitarrist der Formation „Gloryful“, die beim diesjährigen Rage-Festival die Massen mit fetzigem Power-Metal begeisterte. Adrian Weiss ist bekannt für seine vertrackten Soli, die er auch beim Auftritt in der Mühle in die Saiten fetzt.

„Den Einfluss von Joe Satriani kann ich nicht leugnen bei meinen Songs“, sagt der 41-Jährige, der in Hilden lebt. Während seine Rhythmusgruppe mit Lars Zehner am Schlagzeug und Marcel Willnat am Bass das musikalische Grundthema entwickelt, frickelt Adrian Weiss abwechselnd schwierigste Rhythmus- und Solosequenzen über den Sound. Feine Harmonien kitzelt er aus der für ihn als Spezialanfertigung entwickelten blauen TS Custom heraus, Instrumentalsongs wie „Bird Hair Day“ und „Beguiled“ fesseln die gespannt lauschenden Zuhörer.

Sein Bandkollege von „Gloryful“, Jens Basten, hört sich den Auftritt an: „Das Soloprojekt soll Adrian ruhig weiter machen, wir sind aber froh, dass wir so einen begnadeten Gitarristen bei uns in der Combo haben“, so der Bandleader. Und Anwandlungen des Ausnahmegitarristen Steve Vai klingen durch den Friemersheimer Saal.

Dirk Diegler vom Orga-Team zeigt sich zufrieden: „Mit dieser Veranstaltung „Power of Love“ haben wir jetzt das dritte Standbein geschaffen im Metal-Segment, im November haben wir eine CD-Release-Party von „Ignition“ in petto.“ Das Event wurde gut angenommen vom Publikum, auch Bands wie Lyra’s Legacy aus Bochum und Sinforce aus Düsseldorf wurden mit Beifall bedacht.