Duisburg-Rheinhausen. . 300 Unterstützer rollten mit den KarmaRiders ins zehnte Jahr. Insgesamt 200 000 Euro wurden seit der Gründung für Kinder in Indien gesammelt.
Knapp 300 Fahrradfahrer konnten die KarmaRiders am Samstag zu ihrer Jubiläums-„Ruhrpott-Tour“ nach Kamp-Lintfort mobilisieren. Zum zehnten Mal wurde für einen guten Zweck geradelt. Gesammelt wird wieder für die Kinderheime in Guwahati in Nord-Ostindien. Vor Ort arbeiten die KarmaRiders mit Childaid Network und Don Bosco Guwahati in den Kinderheimen und Dorfschulen auf das Ziel hin, den vernachlässigten Straßenkindern Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen. Mehrere 1000 Euro kamen in diesem Jahr wieder zusammen. Wieviel genau, werden die KarmaRiders erst nach dem Kassensturz wissen. Sie rechnen aber damit, wie in den Vorjahren, um die 10 000 Euro eingenommen zu haben.
Der Nachwuchs sitzt im Sattel
Viele der Mitradler waren auch nicht zum ersten Mal dabei. „Als wir gefragt haben, wer schon wie oft dabei war, gingen unglaublich viele Hände hoch, die schon das sechste oder siebte Mal mitfahren“, erzählt Tobias Schüppen. Der Pressesprecher der KarmaRiders konnte auch davon berichten, dass einige Kinder, die früher im Sitz auf dem Fahrrad ihrer Eltern saßen, heute selbst im Sattel sitzen. „Das ist ein schönes Gefühl.“ Überhaupt sei es toll, dass viele Familien mit kleinen Kindern an der 46 Kilometer langen Tour bis nach Kamp-Lintfort teilgenommen haben. Denn so würden die Kinder erfahren, dass es in anderen Ländern der Welt nicht selbstverständlich ist, zur Schule gehen zu können. „Wir wollen ihnen vermitteln, dass das ein Privileg ist“, so Schüppen. Gleichzeitig sind junge Mitfahrer die nächste Generation.
Die Jubiläumstour durften sich die Mitradler aus den Touren der letzten Jahre aussuchen. Die KarmaRiders überließen ihnen die Wahl, welche Route ihnen am besten gefiel. Die Wahl fiel auf eine Tour durch die Felder über Moers und Neukirchen-Vluyn nach Kamp-Lintfort. Dort wurde an der Tersteegen-Schule pausiert, bevor es wieder zurück ging. Damit alle mitkommen, wurde mit einer familienfreundlichen Geschwindigkeit von rund zwölf Stundenkilometern gefahren. Immerhin war der jüngste Mitfahrer ein Jahr (im Buggy) und die älteste 72 Jahre alt.
Aber so eine Tour ist auch nicht immer ganz leicht. Denn nicht alle Autofahrer hätten Verständnis für so eine Radkolonne. Dabei ist die Regel einfach: Fährt das erste Fahrrad bei Grün über die Ampel, werden die nachfolgenden Räder wie ein Fahrzeug behandelt und haben ebenfalls grün. „Da dauert es schon mal fünf Minuten bis alle über eine Kreuzung hinweg sind.“ Unterstützung gab es, wie in den Vorjahren, wieder vom ADFC. Zweimal seien Autofahrer trotzdem bei einer kleinen Lücke einfach mit quietschenden Reifen durch die Gruppe gefahren. „Das war schon brenzlig“, sagt Schüppen.
Abschlussfest im Jugendzentrum
Dafür gab es in diesem Jahr eine Premiere: „Wir sind das erste Jahr ohne eine Panne gefahren.“ In den Anfangsjahren hatte das Pannenfahrzeuge am Ende der Kolonne immer etwas zu tun, diesmal nicht. Es kamen alle wieder wohlbehalten am Jugendzentrum Tempel in Bergheim an, wo der Tag mit einem Fest ausklingen konnte.