Duisburg/Moers. Die Sperrung der Cölve-Brücke wird zum Politikum. Die marode Brücke gehört der Stadt Moers, die nun auch den Neubau zu bezahlen hat.

Wer auf die Brücke an der Cölve zufährt, wird durch eine Reihe von Absperrungen jäh gestoppt. Nach Moers-Schwafheim oder von dort aus zurück nach Rheinhausen-Trompet geht’s, beziehungsweise, fährt’s nur noch per Umweg über Rumeln. Nach der Schließung des Bauwerks am Dienstagmittag sind in der Politik Fragen aufgetaucht, weitere Details zur Schließung aber auch.

Laut Aussage des Moerser Stadt-Sprechers Thorsten Schröder gehört die Brücke der Stadt Moers, im Zuge der Bahnprivatisierung hatte die Bahn sie der Kommune geschenkt. Ein teures Geschenk, wie sich herausstellen sollte. Die Sanierung, sprich, den Neubau, hätte somit Moers zu schultern. Durch die geänderten Vorgaben der Bahn in Sachen Abstand Brücke/Oberleitung seien bekanntlich sämtliche Pläne obsolet, die Planung müsse neu starten, heißt es aus Moers.

Massive Sperren kommen

Die derzeitigen Absperrungen sollen schon bald durch massivere Bauten ersetzt werden, sodass wirklich niemand mehr auf die Idee kommt, die einsturzgefährdete Brücke zu befahren. „Zudem müssen wir die Brücke sichern, etwa, damit keine Teile abbrechen und auf die Gleise fallen, womöglich müssen wir die Brücke sogar ganz abbauen“, erklärt Schröder. Komme es sehr ungünstig, wäre die Brücke weg, ohne, dass ein Neubau begonnen habe. Zeitlich lasse sich nicht absehen, wann wieder Verkehr über die Brücke an der Cölve rollen kann.

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Spätestens nach der Sommerpause wird sich auch der Moerser Stadtrat mit der „Ruine an der Cölve“ befassen, die Stadt wird dann wohl einen Sachstand nennen und auch mögliche Kosten für den Neubau. Mit den 3,2 Millionen, die einst einmal ermittelt worden waren, so steht es heute fest, komme man keinesfalls aus. Wie es politisch wie planerisch weiter geht, ist derweil unklar, laut Aussage aus dem Moerser Rathaus steht die Cölve-Brücke auf der internen Prioritätenliste weit hinten.

Fragen der CDU-Fraktion

Das Dilemma um die Rost-Brücke hat auch bei der CDU-Fraktion Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen in der zuständigen Bezirksvertretung Fragen aufgeworfen. Vorsitz Ferdi Seidelt möchte wissen, wie man die Stadt Moers dazu anhalten könne, die Wegeverbindung möglichst zeitnah wieder in Betrieb zu nehmen.

Ebenso hätte die Union gerne gewusst, welche Strategie die Stadt Duisburg hat, um ihren Bürgern, aber auch einem guten interkommunalen Miteinander gerecht zu werden. Zudem möchte Ferdi Seidelt wissen, welche öffentlich-rechtlichen Fahrten abzusichern sind, etwa der öffentliche Personennahverkehr oder das Rettungswesen. Antworten sind auch hier erst nach den Sommerferien zu erwarten.

Hinweisschilder werden abmontiert

Übrigens: Umleitungen sind laut Aussage der Stadt Moers nicht ausgeschildert worden. Es handele sich nicht um eine kurzzeitige Sperrung, sondern um eine Dauereinrichtung. Die zur Brücke weisenden Hinweisschilder würden aber demnächst abmontiert...