Landesmittel aus dem Projekt „Gute Schule 2020“ machen es möglich: Es tut sich was an maroden Toiletten und Turnhallen im Bezirk Rheinhausen.
„Gute Schule“ - da denkt man an ein Gymnasium, an eine Grund-, Real- Sekundar- oder Gesamtschule, wo es nicht an Lehrern mangelt und kaum Unterricht ausfällt, wo es hochwertigen, modernen Unterricht gibt, wo die Schüler gute Abschlüsse machen, möglichst auf hohem Niveau. Aber zu einer guten Schule gehören auch intakte Klassenräume, saubere Toiletten, eine moderne Ausstattung, die wesentlich zu einer guten Lernatmosphäre, einem Wohlfühlklima beitragen. Jeder, der einmal die Schulbank gedrückt hat, weiß das. Auch Thomas Krützberg, der Bildungsdezernent der Stadt Duisburg, sagt: „Eine gut ausgestattete Schule ist ein zusätzlicher Pädagoge.“ Viele Lehrer, Schüler und Eltern werden das auch so sehen.
Eltern streichen Klassenräume in ihrer Freizeit
Doch dieser zusätzliche Pädagoge hat in den letzten Jahrzehnten an vielen Schulen in Nordrhein-Westfalen gefehlt. Saniert, repariert oder gar neu gebaut wurde in der Regel nur dann, wenn die Kommunen gerade mal wieder genug Geld im Haushalt hatten, in finanzschwachen Städten wie Duisburg also eher selten. Die Folgen: landauf, landab marode Turnhallen, Klassenräume, die Eltern in ihrer Freizeit selbst anstreichen mussten, stinkende, kaputte Toiletten, und mehr. Da muss auch Bildungsdezernent Thomas Krützberg (SPD) ganz ehrlich feststellen. „Die Schulsanierung ist in den vergangenen Dekaden nicht gerade mit Hochdruck betrieben worden.“ Auch das werden viele Lehrer, Schüler und Eltern so sehen.
Der frühere Jugendamtsleiter Krützberg war in die Bezirksvertretung Rheinhausen gekommen, um das Landesprogramm „Gute Schule 2020“ und die darin geplanten Maßnahmen an Duisburger Schulen zu erläutern. Der Rat der Stadt wird das umfangreiche Paket am 3. Juli beschließen, vorher wurden alle sieben Bezirksvertretungen informiert und angehört. Insgesamt soll die Infrastruktur zahlreicher Schulen im gesamten Duisburger Stadtgebiet von 2017 bis 2020 mit 86,4 Millionen Euro Landesmitteln gestärkt werden - ein Finanzsegen aus Düsseldorf, den die Stadt allein in absehbarer Zeit nicht hätte bereit stellen können.
Was geschieht mit dem Geld? - In erster Linie werden an den Schulen viele marode Toiletten saniert, Turnhallen auf Vordermann gebracht, Barrierefreiheit für den inklusiven Unterricht hergestellt, die Schulen sollen über ein leistungsfähiges Glasfaser-Netz ans Internet und Intranet angeschlossen werden. „Bei der Planung haben wir im Vorfeld nicht nur die politischen Gremien, sondern auch die Schulgemeinden mit den Elternvertretern vor Ort eingebunden“, hob Dezernent Krützberg in der BV-Sitzung hervor. Bezirksvertreter wie CDU -Fraktionssprecher Ferdi Seidelt lobten denn auch die Beteiligung der Lehrer, Schüler und Eltern an allen Schuldstandorten, aber auch die „Tiefenschärfe der Verwaltungsvorlage“, in der detailliert Art, Zeit, Ort und Kosten aller Maßnahmen seitenweise aufgelistet sind. Die BV beschloss die Vorlage einstimmig.
13 Millionen Euro für Rheinhausen
Genau 13 Millionen Euro sollen an Schulen im Bezirk Rheinhausen fließen. Doch welche Maßnahmen genau sind geplant? Dazu hatte sich bereits Anfang 2017 die SPD-Bezirksfraktion mit Vertretern der Fraktion Grüne/Linke Gedanken gemacht. Gemeinsam besuchte man 14 Schulstandorte im Bezirk, um die aktuellen Mängel an Schulen in Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen festzustellen. SPD-Fraktionssprecher Marcus Mellenthin: „Hierbei fielen neben vielen Toiletten aus den Gründungsjahren der Schulgebäude auch viele weitere Mängel auf.“ Die notwendigen Bedarfe wurden aufgelistet, viele Maßnahmen fanden Eingang in den Katalog der Duisburger Projektleitung „Gute Schule“.
>>>>AN FOLGENDEN SCHULEN WIRD SANIERT:
Rheinhausen: Förderschule: Dahlingstraße (WC). Grundschulen: GGS Beethovenstraße (Sporthallen WC-Anlage), GGS Bergheimer Straße (WC Pausenhof), GGS Mevissenstraße (Pausen WC, Sporthalle), GGS Van Gogh-Straße (Pausen-WC), GGS Marktstraße (WC innen, Lehrschwimmbecken Nassbereich), GGS Am Borgschenhof (WC außen und innen) und GGS Auf dem Berg (WC). Hauptschule: GHS Friedrich-Ebert Straße (Toiletten im Außen- und Innenbereich, Sanierung des Daches, der Fenster, Sanierung von Leitungen und Trinkwasserstellen, Anpassen von Heizkörpern, hydraulischer Ausgleich, Neueinrichtung einer Mensa. Sekundarschule: RES/SEK (WC innen, Sanierung des Daches und der Fensterflächen, Neueinrichtung Betreuung Ganztag). Gesamtschule: GES (Lise-Meitner (Toiletten im Innenbereich), GES Heinrich Heine (Pausen-WC; Komplettsanierung Sporthalle). Berufskolleg BK Willy Brandt (WC-Anlage innen, Dach, Versorgungsleitungen, Ausstattung Klassen- und Fachräume und Fenstersanierung)
Gymnasium Krupp-Gymnasium (WC-Anlage innen).
Rumeln-Kaldenhausen: Grundschulen: GGS Marienfeld (WC Anlage Pausenhof), GGS Gerd-Hauptmann (WC innen, WC Pausenhof, Sanierung der Dach). Gymnasium: Albert-Einstein Gymnasium (Schülertoiletten innen und außen sowie Lehrertoiletten).