Rumeln. . Jungunternehmer Daniel Martens hat Pläne für die Brachfläche an der Liebigstraße. Hier sollen Kräuter, Blumen und Hochbeete Platz finden.
Schon der Schriftsteller Theodor Fontane meinte: „Es ist ein weites Feld.“ Das sah der Jungunternehmer Daniel Martens genauso, als er auf eine brach liegende Fläche an der Rumelner Liebigstraße blickte. Sie befindet sich nur wenige hundert Meter von seiner Produktionsstätte, einem hochmodernen Foto- und Filmstudio, das er für Internetproduktionen seiner Firma digi3 nutzt und das ihm auch als Veranstaltungsort für Konzerte (wir berichteten) dient. Es kam ihm die Idee, einen Naturgarten auf dem Feld entstehen zu lassen.
Ein schöner Ausblick für die Städter
„Die Leute, die in den Wohnungen gegenüber wohnen, sollen doch einen schönen Ausblick haben“, sagt der 47-Jährige. „Viele von denen können vielleicht nicht so oft in Urlaub fahren, so haben sie dann aber einen schönen Garten, den sie selbst mitgestalten können.“ Zum ersten Spatenstich hat er mit seinen Helfern und Mitstreitern einen alten Bauwagen aus Holland organisiert.
Etwa 1300 Quadratmeter ist die Fläche groß. „Hier sollen auch wieder Pflanzen wachsen, die man in Rumeln-Kaldenhausen nicht mehr unbedingt kennt“, sagt der Naturliebhaber. Die Stadt Duisburg stellte auf seine Anfrage das Feld zur Nutzung zur Verfügung, jetzt unterstützen das Amt für Umwelt und Grün und die Bürgerstiftung Duisburg die Naturgartengemeinschaft bei ihrem Vorhaben.
Hochbeete und Wildblumen
Erste Rodungsmaßnahmen wurden von der Stadt in die Wege geleitet, Bäume fielen dem aber nicht zum Opfer. Stadtsprecherin Gabi Priem: „Es war eher so, dass kleinere wildwachsende Sträucher und Gestrüpp entfernt wurden.“ Nach biologischen Grundsätzen soll jetzt angebaut werden, und das Projekt geht über die bloße Anlage eines Parks hinaus. Hier ist Mitmachen angesagt. Daniel Martens sucht Mitstreiter, die genauso wie er Interesse an dem Gelingen des Projekts haben.
So werden größere Streuobstwiesen angelegt mit unterschiedlichen Obstbäumen, Gartenparzellen sollen entstehen, die den Teilnehmern des Projekts zur Pflege zugeteilt werden.
Ein Brunnen, ein Kräutergarten und Blumenwiesen
Ein Brunnen dient zur Bewässerung der Pflanzen im Sommer, genauso wie ein kleiner Teich geplant ist, der zum Verweilen einladen soll. Ein besonderes Kleinod ist der Kräutergarten, der in dem Großprojekt ebenso seinen Platz finden soll. „Wer weiß denn heutzutage noch, wie Huflattich und Spitzwegerich aussehen und wofür die Kräuter gut sind. Das könnten Interessierte dann an diesem Ort lernen“, meint Daniel Martens.
Weiterhin sind rückenschonende Hochbeete eingeplant und mehrere Wiesen mit Wildblumen. Genauso wie man von einer noch aufzuschüttenden kleinen Anhöhe den Naturgarten gut überblicken könnte. Natürlich sind Gemeinschaftsplätze vorgesehen - und eine Grillstelle und einen kleinen Spielplatz soll es auch geben.
Jeder kann sich beteiligen
„Das ganze Projekt soll keinesfalls dem Dogmatismus unterliegen“, sagt Daniel Martens. Gemeinschaftsgefühl und gemeinsames Gestalten des Ökosystems sind dem Medienunternehmer wichtig. „Jeder kann sich irgendwie einbringen, die Ausrichtung als Natur- und Wildgarten ist jedoch für das Projekt maßgeblich.“
Die Idee, etwas für die Umwelt zu tun, kam Daniel Martens, nachdem er gemerkt hatte, dass man mit der nicht genutzten Solarenergie seines hochmodernen Solar-Daches ganze Tomatengewächshäuser betreiben kann. Das tat er auch für einige Zeit: „Und dann sah ich diese brach liegende und verwilderte Fläche ein paar hundert Meter weiter, da musste ich einfach etwas ändern“, sagt er voller Tatendrang.