Die Stadt stellte ihre Pläne für Wohngebiete, Gewerbeflächen und Grüngürtel in Rheinhausen vor. Nur leise Kritik an „Duisburg 2027“.

Wo werden in Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen in Zukunft neue Wohn- oder Gewerbeflächen entstehen, wo bleiben Grünflächen erhalten? Der neue Flächennutzungsplan Duisburg 2027 steht fast fest. Es hat lange gedauert: Die Verwaltung – federführend das Stadtplanungsamt – arbeitete rund zehn Jahre daran, die politischen Gremien, allen voran die Bezirksvertretung, haben an dem Vorentwurf intensiv mitgewirkt. Und auch die Bürger wurden im Planungsprozess immer wieder gefragt, konnten ihre Wünsche, Einwände und Forderungen vortragen. Die Ergebnisse stellten Mitarbeiter städtischer Behörden jetzt rund 80 Besuchern in der Aula der Realschule am Körnerplatz in Hochemmerich vor.

Etwa eine Stunde lang referierten die Mitarbeiter über die komplexe Entstehung des F-Plans, nannten zahlreiche Faktoren und Abläufe, die bei der Abfassung des Vorentwurfs eine Rolle spielten. Fast eine halbe Stunde konnten sich die Bürger danach die Masterplanung für ihren Bezirk auf Karten anschauen und diskutieren. Trotz Beamer und Leinwand wurde die Entwurfskarte selbst aber nicht projiziert. Am Ende konnten die Besucher ihre Meinung sagen. Wie genau sehen die Pläne aus?

Neue Baugebiete

In der neuen Fassung des Plans sind einige Neubauflächen im Bezirk ausgewiesen, vor allem um Neubürger anzusiedeln und Altbürger zu halten. So sollen Wohnhäuser auf dem heutigen Grüngebiet, einer Acker- und Wiesenfläche zwischen dem Südrand des Toeppersees und der Jägerstraße in Bergheim entstehen. Auch an der Dahlingstraße in Friemersheim, entlang der lang gezogenen Kurve zwischen Ackerstraße und Förderschule, ist eine Wohnbebauung vorgesehen, ein Teil des heutigen Ackergeländes darf bebaut werden, ein Kritikpunkt für Norbert Bömer (Bürgerinitiative „Saubere Luft“). Dagegen gilt die geforderte Ansiedlung eines Supermarktes hier inzwischen als eher unwahrscheinlich. Daneben sind in Rheinhausen kleinere neue Wohngebiete ausgewiesen, etwa am Diergardt-Park in Asterlagen.

Das größte Neubaugebiet in Rumeln-Kaldenhausen soll auf dem ehemaligen Gelände der früheren Zeche Alter Fritz realisiert werden, planungsrechtlich wurden für die Bebauung des heutigen Acker- und Wiesengeländes an der Rathausallee in Rumeln-Kaldenhausen bereits Voraussetzungen geschaffen. Der angrenzende Grünstreifen an der Straße Nedleburg soll zu einem Park umgewandelt werden.

Zusätzliche Gewerbeflächen

In den kommenden Jahren soll der Businesspark Asterlagen erweitert werden, dazu wird die heutige Grünfläche zwischen Essenberger Straße und Rheindeich in Anspruch genommen – ein Plan, den Umweltschützer Bömer ebenfalls kritisierte. Weiterer Gewerbebetriebe sollen sich auf der bisherigen Brachfläche im Kerngebiet des Businessparks an der Dr.-Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße ansiedeln können.

Erhalt von Grünflächen

Der Entwurf schreibt den Bestand zahlreicher Grünflächen im Bezirk fest. Das gilt auch für einen Bereich östlich des Businessparks Asterlagen, das so genannte „Hochzeitswäldchen“, das beim Planungsstand vor drei Jahren in ein Gewerbegebiet umgewandelt werden sollte. Diese Frischluftschneise für die Innenstadt soll jetzt erhalten bleiben. Außerdem soll in Friemersheim eine Fläche zwischen Mühlenberger Baggersee und Schrottplatz nahe der Hohenbudberger Straße aufgeforstet werden und ein neuer Wald entstehen, wenn der dortige Schrottplatz mit seinen Gebäuden verschwunden ist...

Beschluss über den Flächennutzungsplan erst 2019

Die Neufassung des Flächennutzungsplans wird der Rat erst 2019 beschließen. Erst dann tritt der neue F-Plan für Duisburg in Kraft. Der Entwurf kann noch bis 31. Mai eingesehen werden: in den Bezirksverwaltungen und im Stadthaus am Friedrich-Albert-Lange-Platz 7, jeweils montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 14 Uhr. Den Entwurf sowie weitere Informationen gibt es auch im Internet unter: www.duisburg2027.de