Duisburg-Rheinhausen. . Der Verein „Bürger für Bürger“ arbeitet bei der Bekämpfung der Masern mit dem Gesundheitsamt zusammen. Jetzt stoppte die Ambulanz in Hochemmerich
Wenn die Risikogruppen nicht zum Arzt kommen, dann kommen die Mediziner zu ihnen. Bei der Bekämpfung der Masernepidemie arbeitet das Duisburger Gesundheitsamt nun auch mit Engagierten wie Rolf Karling vom Rheinhauser Verein „Bürger für Bürger“ zusammen, die eine Brücke zu den Menschen schlagen können, die sich ansonsten nicht impfen lassen würden.
„Dr. Weber hat den Mut, uns als freie Träger mit ins Boot zu nehmen“, freut sich der Vorsitzende von „Bürger für Bürger“ über die Zusammenarbeit mit dem Chef des Gesundheitsamtes. Mit 50 Dosen Impfstoff an Bord rollte Karling am Freitag um 14 Uhr mit seiner Straßenambulanz auf den kleinen Parkplatz an der Annastraße. Hier, um die Ecke des Hochemmericher Marktes, sind die Roma zu finden, die ihm vertrauen.
Rolf Karling hat einen guten Draht zu den Roma
„Ich habe einen guten Draht zu den Leuten“, sagt Karling, der bereits eine Woche zuvor eine erste Impfaktion an gleicher Stelle gestartet hatte. „Da war der Andrang so groß, dass wir nicht genügend Impfstoff hatten.“ Deshalb spendierte das Gesundheitsamt eine zweite Ration. Und die Menschen kamen erneut, um sich von ehrenamtlichen Ärzten vor der Krankheit schützen zu lassen, die in ihren Kreisen besonders häufig die Runde macht.
Fernsehkameras verscheuchten die Menschen
Allerdings gab es bei der jüngsten Aktion Startschwierigkeiten. Denn Rolf Karling hatte die Presse über sein Vorhaben informiert. Eine Idee, die bei den Roma gar nicht gut ankam. Die vielen Menschen, die sich an der mobilen Ambulanz versammelt hatten, liefen weg, als ein Fernsehteam auftauchte. Karling konnte sie mit Hilfe von Dolmetschern dazu bewegen, dass sie hinter einem Baum warten, bis die Kameraleute, Zeitungsfotografen und Schreiber wieder verschwanden. Danach konnte in Ruhe geimpft werden.
Nicht nur in Rheinhausen setzt das Gesundheitsamt auf niederschwellige Angebote wie die Straßenambulanz von „Bürger für Bürger“. Wie bereits berichtet steht das Kindergesundheitsmobil der Mc-Donald’s-Stiftung zum Beispiel jeden Freitag an der Henrietten-Grundschule in Marxloh, ab Dienstag, 2. Mai, wird ein weiterer Anlaufpunkt an der Grundschule Hochfelder Markt in Hochfeld eingerichtet. So konnten laut Dr. Dieter Weber bereits 250 Menschen geimpft werden. Dazu kommen nun die rund 80, die Rolf Karling mit der Straßenambulanz in Rheinhausen bisher erreichen konnte.
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