Duisburg-Friemersheim. . Eine Einigung im Streit um das allte Brückenteil war nicht möglich. Wirt Freddy Driesen musste den Stahlkoloss vor seinem Restaurant abbauen
Der Ortsteil Friemersheim mit der Eisenbahnsiedlung und Hohenbudberg ist um ein Wahrzeichen ärmer. Gastronom Freddie Driesen und seine Mitarbeiter mussten am Freitagabend das Brückenteil am Eingang des beliebten Restaurants StellwerkHof abbauen und zerlegen. Nach einem ergebnislosen Gespräch zwischen Driesen, seinem Rumelner Anwalt Marcus Mellenthin, Vertretern der Landestochter NRW Urban, dem Immobilien Management Duisburg (IMD) sowie dem stätischen Bauamt blieb dem Rheinhauser Restaurant-Besitzer keine andere Wahl.
Zweifel an der Standfestigkeit
Wie berichtet, hatten die Parteien um eine Einigung gerungen, um das historische Brückenteil aus dem Jahre 1904, gefertigt aus echtem Krupp-Stahl, zu erhalten und eventuell an anderer Stelle aufzustellen. Doch die Verhandlungen vor Ort im Stellwerkhof, so Mellenthin, führten trotz mehrerer Alternativ- und Kompromissvorschläge von Driesen und seinem Anwalt zu keiner Einigung.
Die Vertreter von NRW Urban und IMD hätten nicht nur den Standort des Brückenteils, sondern auch die Standfestigkeit bemängelt: Zum einen ragten zwei Brückenträger etwa drei Meter auf den Parkplatz vor dem Stellwerkhof, der bisher nicht zum Pachtgelände von Freddy Driesen gehört. Zum anderen zweifelten die Behördenvertreter an der langfristigen Verkehrssicherheit des 113 Jahre alten Brückenkonstrukts.
Eine Garantie für die Stabilität konnte offenbar niemand übernehmen. Außerdem knüpften der Verpächter NRW Urban und der IMD den Erwerb des rund 1.000 Quadratmeter großen Pachtgeländes durch den Stellwerkhof-Betreiber an die Bedingung, dass Driesen das Brückenteil kurzfristig abbaut. Driesens Anwalt bestätigt: „NRW Urban und IMD bestanden auf dem Abbau.“
Im Moment werden die zerlegten Brückenteile noch auf dem Pachtgelände am Stellwerkhof gelagert, in der kommenden Woche soll sie ein Schrotthändler abholen und entsorgen. Freddie Driesen: „Wir haben den Abbau in einem Video auf der Rheinhauser Facebook-Seite dokumentiert. Inzwischen wurde der Film mehr als 4000mal angeklickt. Viele User haben den Vorgang auf dieser Seite kommentiert. Fast alle äußern sich negativ über den Abbau des Brückenteils.“