Duisburg-Rheinhausen. . Die Stadt hat die Löschgruppe 604 der Freiwilligen Feuerwehr aufgelöst. Von “einvernehmlich“ sei allerdings keine Rede, sagen die Wehrleute.
Inzwischen ist nur noch ein Feuerwehr-Löschzug für Hochemmerich und Bergheim zuständig. Bis zum Herbst war das noch anders. Es gab die Löschzüge 610 (Hochemmerich) und 630 (Bergheim/Oestrum), bestehend aus den Löschgruppen 603 und 604. Im Frühsommer zeichnete es sich ab: Die Stadt wollte die Freiwillige Feuerwehr-Einheit 604 auflösen. Das hat sie im Herbst umgesetzt. Die Gruppe gibt es nicht mehr.
Zuletzt war es still geworden um die geplante – und inzwischen auch umgesetzte – Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr in Bergheim. „Aufgrund der im Spätsommer durch den Amtsleiter Oliver Tittmann in Aussicht gestellte ‚einvernehmliche Lösung‘ haben die Kameradinnen und Kameraden der Löschgruppe Bergheim alle weiteren öffentlichkeitswirksamen Aktionen – wie zum Beispiel die Unterschriftensammlung auf dem Rheinhauser Stadtfest – kurzfristig eingestellt“, sagt Uwe Bussmann, zweiter Vorsitzender vom Freundeskreis der Freiwilligen Feuerwehr Duisburg und der Jugendfeuerwehr Rheinhausen.
„Dezernentin blockierte Lösung“
Diese einvernehmliche Lösung sei allerdings nie zustande gekommen. Die 22 Mitglieder der Löschgruppe hätten aber keinen Zweifel daran, dass Feuerwehrchef Tittmann redlich bemüht war, eine solche zu erreichen. „Vielmehr wurde hier von Seiten der Dezernentin, Dr. Daniela Lesmeister, jede positive Lösung geblockt. Dies ist besonders kritisch zu sehen, da sie sich nie die Mühe gemacht hat, selber Kontakt zu den Ehrenamtlichen aufzunehmen“, meint Bussmann.
Der Amtsleiter habe aber – zusammen mit dem Bezirksbrandmeister (ranghöchster Feuerwehrmann im Regierungsbezirk) – ein persönliches Gespräch mit jedem Mitglied der Löschgruppe geführt – eine ausdrückliche Auflage der Bezirksregierung. Hierbei hätten sich die Feuerwehrleute unisono so geäußert, dass eine Verteilung auf verschiedene Standorte für sie nicht in Frage käme. Somit wurde die Löschgruppe Bergheim – laut Bussmann – mit allen Mitgliedern mit dem Löschzug Hochemmerich (Löschzug 610) verschmolzen.
Gerätehaus an der Schmiedestraße wird aufgegeben
Das Gerätehaus an der Schmiedestraße in Bergheim wird zum Ende des Jahres geschlossen. Es ist bereits jetzt größtenteils leergeräumt. Der Dienst wird zukünftig am Standort des Löschzugs stattfinden: der Feuer- und Rettungswache Rheinhausen an der Friedrich-Ebert-Straße. Ebenfalls dem Löschzug 610 als eigenständige Löschgruppe angeschlossen wurde die Löschgruppe 603 (Oestrum). Sie behält aber ihren eigenen Standort an der Eichenstraße. Erst auf der neuen Wache Rheinhausen, die nach derzeitiger Planung nicht vor 2020 bezugsfertig sein wird, sollen auch die 603er dazu kommen.
„Bis Juni wird es eine Doppelspitze in dem Löschzug geben“, sagt Björn Gehre, Sachbearbeiter Freiwillige Feuerwehr bei der Berufsfeuerwehr Duisburg. Dann solle von allen Mitgliedern im Löschzug gemeinsam eine Führung gewählt werden.
Schlagkräftiger Löschzug
Die Zusammenlegung habe dafür gesorgt, dass der Löschzug aus feuerwehrtaktischer Sicht sehr viel schlagkräftiger sei. Die Lösung eines Löschzuges (610) mit angegliederter Löschgruppe (603) sei in Duisburg einzigartig. Zwar habe es im Vorfeld viel Ärger gegeben, jetzt sehe er die Einheit aber auf einem guten Weg.
Auch Uwe Bussmann findet, dass die Zusammenarbeit gut begonnen habe, allerdings würden nicht alle Blauröcke dabei bleiben: „Obwohl wir durch die Kameradinnen und Kameraden des Löschzugs 610 vorbildlich aufgenommen wurden, haben – so, wie befürchtet – bereits die ersten Feuerwehrmänner ihren Austritt aus dem freiwilligen Dienst eingereicht. Weitere werden folgen.“ Die ersten Einsätze wurden bereits gemeinsam gefahren, zum Beispiel beim Brand auf der Annastraße im Dezember.