Duisburg Rheinhausen. . Marten Dalimot verschönert die Unterführung des Bahnhofs mit Motiven der Bahn und aus Rheinhausen. Kommende Woche soll alles fertig sein.
„Das ist ja richtig schön geworden!“ - „Hoffentlich bleibt das hier auch auf Dauer so schön!“ So oder so ähnlich reagieren zahlreiche Fußgänger, Radfahrer und Bahnkunden, die die früher dunkle, schmuddelige und mit Dutzenden sogenannten Tags übersäte Unterführung des Bahnhofs Rheinhausen passieren. „So lauten 99 Prozent der Kommentare“, berichtet der Duisburger Graffiti-Künstler Marten Dalimot.
Seit zwei Wochen arbeitet der gebürtige Walsumer mit einigen Helfern an einem riesigen, farbenfrohen Wandgemälde auf allen Wänden des Tunnels, der unter den vier Bahngleisen und der Landesstraße 473n hindurch führt. Und das völlig legal, denn den Auftrag für die Neugestaltung der Unterführung gaben ihm die zuständigen Wirtschaftsbetriebe (WBD). Die WBD koordinieren auch die Verschönerungsaktion und tragen die Kosten, „einen mittleren fünfstelligen Betrag“, berichtet WBD-Sprecherin Silke Kersken. Sie erzählt, was bisher geschah: „Zunächst hat die Bahn an einer Stelle die Wand trockengelegt und die losen Kabel wieder ordnungsgemäß befestigt. Dann haben die Wirtschaftsbetriebe die Wände gesäubert, die vielen illegalen Schmierereien beseitigt und eine weiß-graue Grundfarbe aufgebracht.“ Danach kam Marten Dalimot mit seinem Team ins Spiel: „Mit besonderen Farben, Kunstharz-Lacken auf Nitro-Basis, haben wir die Motive aufgesprüht, die ich zuvor entwickelt und mit den Wirtschaftsbetreiben abgestimmt habe.“ Acht Stunden am Tag waren die Graffiti-Künstler in dem zugigen Tunnel am Werk, ohne Absperrung, bei laufendem Betrieb, bei kühlen Temperaturen. „Teils haben wir sogar 14 Stunden am Tag gearbeitet, bis in den späten Abend. Die meisten Passanten nahmen Rücksicht auf uns.“
Das Ergebnis ist bahnhofsgerecht: Auf der Höhe des Atriums, des „Lichthofs“ prangen jetzt mehrere moderne Zugköpfe, die vier lange Farbstreifen hinter sich herziehen, über die gesamte Distanz der Längswände des Tunnels hinweg. Ein optischer Trick, bei dem so beim Betrachter ein Eindruck von Bewegung, Mobilität Schnelligkeit, Dynamik entsteht.
In diese farbigen Bewegungsstreifen wiederum bauen Dalimot und seine professionellen Helfer weitere passende Motive ein: Einen Bahnreisenden etwa, der schnell läuft, um seinen Zug zu erreichen, einen rollenden Radfahrer eine Mutter mit Kinderwagen, einen Koffer. Doch das ist nicht alles: Denn Marten Dalimot hat auch an das Rheinhauser Lokalkolorit gedacht, schließlich soll ja der Bahnhof Rheinhausen verschönert werden.
Zwei hiesige Motive
Oberhalb der Lichtleste entstehen in den kommenden Tagen noch zwei lokale Motive: Dalimot hat sich etwas ausgesucht, mit dem sich wohl jeder Rheinhauser identifizieren kann: Die Brücke der Solidarität und die Bergheimer Windmühle Und daneben prangt in großen, schwarzen Lettern ein Schriftzug: Rheinhausen.
„Nächste Woche Freitag wird alles fertig sein“, verspricht Silke Kersken.