Duisburg-Homberg. . Kanu-Club Homberg Gerdt besteht mittlerweile 90 Jahre und feierte mit einem Festakt und mit einem Oktoberfest
Am 20. März 1926 wurde der erste Vorstand des Kanu-Segel-Clubs Homberg in sein Amt gewählt. Das war die Geburtsstunde des heutigen Kanu-Club Homberg Gerdt. Am Samstag feierte der Verein mit Sitz an der Dammstraße in Homberg sein 90-jähriges Jubiläum mit einem Festakt am Vormittag. Am Abend schunkelten die Mitglieder mit befreundeten Vereinen bei einem Oktoberfest. „Der KCHG ist eine Fusion zweier Vereine, die gut geklappt hat“, sagte Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann. Die Paddler hätten sich durch die Organisation der Drachenbootregatta am Toeppersee auch weit über den Bezirk hinaus einen Namen gemacht.
Das Drachenboot ist es auch, womit der Verein heute viele seiner rund 170 Mitglieder begeistert. Neue Sportler kämen oft über diese Schiene schon als Erwachsene. „Bei uns kommt der Nachwuchs quasi schon fertig an“, sagt der erste Vorsitzende Werner Wartmann. Dementsprechend sei die Jugendabteilung auch eher klein. Dennoch stehe der Verein heute sehr gut dar, eben weil der Nachwuchs schon erwachsen komme.
1926 gab es in Homberg zwar noch kein Drachenboot, aber begeisterte Kanuten. Gerhard Wefels und Heinrich Berns wurden damals im Lokal Koenen zum ersten und zweiten Vorsitzenden gewählt. Das erste Bootshaus entstand am Diergardt-Hafen an der Wilhelm-allee in einem Gebäude unweit der heutigen A40-Brücke, welches heute als Restaurant genutzt wird. Viele Boote wurden von den Kanuten selbst gebaut. Von den Nationalsozialisten wurde der KSCH 1935 dem Homberger Turnverein angegliedert. Als der Krieg vorbei war, wurden die Paddler 1947 mit rund 60 Mitgliedern wieder eigenständig. „Beim Blick ins Vereinsregister fiel auf, dass der KSCH dort gar nicht gelöscht und damit auch nicht aufgelöst wurde. Darum gilt das Gründungsdatum noch heute“, so Wartmann.
Unterkunftssorgen
Später spaltete sich der Kanu-Club Gerdt ab. Ende der 1990er plagten beide Vereine Unterkunftssorgen. Während der Kanu-Club Gerdt in einer alten Schule an der Kohlenstraße untergebracht war, musste der KSCH aus seinem Domizil an der Wilhelmallee ausziehen. Das Gebäude wurde verkauft. Für zwei Jahre kam der KSCH bei den Gerdtern unter. Aber auch in der Schule konnten die Vereine nicht bleiben. Da kam das Angebot der Stadt in ein altes Asylbewerberheim an der Dammstraße zu ziehen wie gerufen. Mit viel Eigenleistung renovierten die Mitglieder das Gebäude und bauten es für ihre Zwecke um. 2001 folgte der Umzug dorthin und gleichzeitig die Fusion zum KCHG. „Das lief sehr gut. Der KCG hatte den KSCH ja zuvor schon zwei Jahre bei sich aufgenommen. In der Zeit haben wir schon viel zusammen erlebt“, sagt Werner Wartmann, der das Amt des Vorsitzenden vor zwei Jahren angetreten hat. Bezirksbürgermeister Paschmann hofft, dass es so erfolgreich weiter geht und wünschte dem Verein für die nächsten 90 Jahre viel Glück.