Duisburg-Homberg. . Zwei Jahre nachdem die Stadt einen Umbau des KFZ Homberg aus Geldmangel verschoben hat, sollen die politischen Gremien das Projekt nun absegnen.
Wie geht es weiter mit dem Kultur- und Freizeitzentrum (KFZ) an der Homberger Augustastraße? Sollte hier doch bereits vor zwei Jahren ein großer Umbau erfolgen, das Erdgeschoss dann von der Musik- und Kunstschule genutzt werden. Es kam bekanntlich anders, aus Geldmangel hat die Stadt den Umbau immer wieder verschoben. Bevor der Freundeskreis Historisches Homberg an dieser Stelle einen Blick in die Vergangenheit des Baus wirft, gibt es noch eine Ankündigung der Stadt. Die Umsetzung der Pläne aus 2013 würde zügig kommen, eine Vorlage für die politischen Gremien sei in Arbeit. Wann genau im Erdgeschoss musiziert wird, konnte eine Sprecherin indes noch nicht sagen.
Aktuell und seit 1988 ist im Obergeschoss des Gebäudes das Heimatmuseum des Freundeskreises Historisches Homberg untergebracht. Die Gaststätte im Erdgeschoss gibt es schon einige Jahre nicht mehr. Der Veranstaltungssaal im ersten Obergeschoss wird zumindest hin und wieder genutzt. Außerdem nutzt die VHS das Gebäude für Kurse.
Und nun zur Geschichte des KFZ, erzählt vom Freundeskreis. „Der Grundstein für das Gebäude wurde am 17. November 1905 gelegt. Das Datum der Grundsteinlegung ist am Haus eingraviert und zwar in einem Stein, der sich, wenn man vor dem Gebäude steht, ganz links unten befindet“, weiß der Verein zu berichten. Gebaut wurde das Haus vom Verein „Gesellschaft Erholung“. Der diente vor allem den oberen Kreisen in Homberg wie den Direktoren und oberen Beamten der Zeche als Freizeitbeschäftigung. Das Grundstück lag besonders zentral und an gleich zwei Straßenbahnlinien, die nach Moers, Friemersheim und Baerl führten. Über die damals im Bau befindliche Rheinbrücke sollte später eine Verbindung nach Ruhrort hergestellt werden.
Für die vornehmen Vereinsmitglieder wurde auch die Inneneinrichtung gewählt. Im Keller gab es gleich zwei Wein- und einen Bierkeller. Im Erdgeschoss einen Restaurationsbetrieb und eine Kegelbahn. Im ersten Obergeschoss, das nur Vereinsmitgliedern zugänglich war, waren ein Billard-, ein Lese- und ein Spielraum untergebracht, außerdem ein Gesellschaftszimmer für rund 120 Personen.
Im zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss waren Fremdenzimmer und Speicherräume untergebracht. Für diese und das Restaurant wurde das „Hotel Restaurant Erholung“ am 17. November 1906 eröffnet.
Diverse Kneipenpächter scheiterten
Nach dem 2. Weltkrieg ging das Haus in Privathand über und konnte von der gesamten Bevölkerung besucht werden. 1964 kaufte die damals selbstständige Stadt Homberg die inzwischen umgetaufte Gaststätte „Ratskeller“ und machte aus dem gesamten Gebäude nach einer umfangreichen Renovierung die städtische Bücherei. Auch die VHS wurde hier untergebracht. Es gab zwei mittlere Säle, einen Musik-, einen Mehrzweck- und einen weiteren Unterrichtsraum. 1975 war aber schon wieder Schluss mit der Nutzung als Bücherei. Denn in diesem Jahr wurden die Bibliotheken aus Homberg und Hochheide im neuen Gebäude an der Ehrenstraße zusammengelegt. Seitdem waren im Erdgeschoss wechselnde Gaststättenbetreiber anzutreffen, bis dann auch der letzte sein Geschäft am Zapfhahn aufgeben sollte.
Nun soll nun also der Umbau kommen. Bislang, so war es im Zuge der Pläne von vor drei Jahren zu erfahren, wurden 700.000 Euro in die Dachsanierung und 170.000 Euro für die Erneuerung der Fenster investiert. Über die bevorstehenden Umbaukosten für das Erdgeschoss machte die Stadt keine Angaben.