Duisburg-Rheinhausen. . Mehrheit in der Bezirksvertretung fordert: Duisburg Kontor soll mit dieser Veranstaltung in der Rheinhauser Fußgängerzone beweisen, dass Zentralverwaltung Events auch im Westen stemmen kann. CDU lehnt ab

Discounter bieten schon ab September Lebkuchen, Spekulatius und Schoko-Weihnachtsmänner feil. Warum sollten sich Bezirksvertretungen (BV) also nicht schon mitten im Sommer um Weihnachtsmärkte kümmern? So beschloss die Mehrheit der BV Rheinhausen in ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause, der Marktveranstalter Duisburg Kontor solle im Advent 2016 in der Fußgängerzone in Hochemmerich (Friedrich-Alfred-Straße) erstmals einen Weihnachtsmarkt samt Weihnachtsdekoration organisieren soll.

Wie lange und mit wieviel Ständen - darauf haben sich die Antragsteller bewusst nicht festgelegt, dass soll alles Duisburg Kontor klären. Und zwar möglichst rasch, so der Antrag: Danach soll Duisburg Kontor zeitnah ein Konzept erarbeiten und in der nächsten BV-Sitzung im September vorstellen. Die CDU-Fraktion lehnte den Antrag von SPD, Grünen, Linke und Bürgerlich-Liberalen (BL) ab. Sie hält den Prüfauftrag für Duisburg Kontor für „einen Antrag, der erfahrungsgemäß so nicht umgesetzt werden wird“, so Fraktionschef Ferdi Seidelt: „Es wird nicht genügend qualitative Anbieter geben, die an diesem Weihnachtsmarkt teilnehmen würden.“ Die CDU-Bezirksvertreter dokumentierten ihre Ablehnung, in dem sie der Abstimmung über den Antrag fernblieben.

Anders die Antragsteller. Sie begründen ihr Ansinnen so: „Die Stadt wolle Teile der Kulturorganisation zur ,Stärkung der Bezirke’ zentralisieren. Damit ist die umstrittene Schließung aller sieben Duisburger Bezirksämter und damit auch die Verlagerung der Organisation kultureller Veranstaltungen von den Bezirken, also auch von Homberg und Rheinhausen, in die City gemeint. Duisburg Kontor habe bereits vielfältige Erfahrungen in der Organisation solcher Veranstaltungen. So richte die Stadttochter seit Jahren erfolgreich die gut besuchten Wochenmärkte in den Bezirken, den Marina-Markt am Innenhafen, vor allem den Weihnachtmarkt auf der Königstraße aus. „Durch die zentrale Beauftragung kann das kulturelle Angebot und die Bedeutung des Bezirkszentrums gestärkt werden“, heißt es im Antrag weiter.

Eine Prüfung für Duisburg Kontor

Was damit gemeint ist, erklärt SPD-Fraktionssprecher Marcus Mellenthin: Wenn Bezirksämter und damit die Kulturverwaltung tatsächlich schon zentralisiert werden sollten, kann Duisburg Kontor mit der Ausrichtung eines Weihnachtsmarkts in Hochemmerich beweisen, dass es auch andere beliebte, erfolgreiche Kulturveranstaltungen im Bezirk organisieren kann. Als Beispiele nennt der Rumelner die „Hofkonzerte on tour“, die Konzerte in der Konzertmuschel im Volkspark oder den „Friemersheimer Kultursommer“. Diese Kulturevents bereitet bisher das Bezirksamt am Körnerplatz erfolgreich vor- und nach.