Duisburg-Rumeln.. Seit 2000 ist der Stadt Duisburg PCB-Belastung der maroden Schulturnhalle in Rumeln bekannt. Und jetzt kommt auch noch ein Schimmel-Problem dazu.
Jetzt gibt es erstmal die Zeugnisse, dann Ferien. „Endlich“ werden sie sagen, die 160 Schüler und sieben Lehrerinnen der Rumelner Gerhart-Hauptmann-Grundschule und ihre Chefin, Schulleiterin Andrea Martini-Heckhoff. Denn das gesamte Schuljahr 2015/16 über, elf Monate, musste die Schulgemeinschaft improvisieren, um den Schulsport zu gewährleisten.
Die marode Turnhalle der Schule an der Breslauer Straße stand nicht zur Verfügung. Schulleiterin Martini-Heckhoff ließ sie bekanntlich im August vergangenen Jahres vorsorglich sperren. Grund war/ist die PCB-Belastung, die der Stadt seit ersten Messungen 1999/2000 bekannt ist.
Bei schlechtem Wetter wurde in der Aula geturnt
Von August 2015 bis Juli 2016 konnten sich die kleinen Mädchen und Jungen bei trockenem, warmem Wetter nur auf dem Schulhof sportlich bewegen, bei kaltem und nassem Wetter nur in der Aula turnen, die zwar sehr schön aussieht, aber für diesen Zweck gar nicht gebaut wurde und ausgerüstet ist. Die Schulpfelgschaft bezahlt ein Spielmobil für den Außensport alle 14 Tage auf dem Schulhof.
Nach endlosen Telefonaten und intensivem Schriftverkehr hat Martini-Heckhoff jetzt die ersehnte Zusage vom zuständigen Immobilien Management Duisburg (IMD): Im November soll die Turnhalle mitsamt der Bad- und Umkleideräume von PCB befreit und gleichzeitig auch energetisch saniert werden. „Frühestens“, schränkt der IMD aber gleich ein. Die Kosten - insgesamt 720.000 Euro wurden schon längst bewilligt, im Jahr 2015. Doch warum wird es dann im November noch einmal über ein Jahr dauern gedauert haben, bis den Worten Taten folgen, die Bauarbeiten beginnen?
Warum sich die Sanierung immer weiter verzögert
Bis jetzt nannte das IMD die verspätete Genehmigung des Duisburger Haushaltes 2015 als Grund für die Verzögerung, für die Freigabe der Gelder. Dann wurde der Schulleitung die neue Energiesparverordnung NRW (EnEV), die seit 1. Januar gilt, als Grund genannt. Auf dieser Basis müsse erst einmal der bisherige und der zukünftige Energieverbrauch, die Energieersparnis für die Halle neu berechnet werden, hieß es. „Wegen der restriktiven Förderbestimmungen musste die Planung aufgrund der veränderten Energieeinsparverordnung EnEV noch einmal überarbeitet werden“, so die Stadt.
„Doch diese Verordnung gilt für uns gar nicht“, hat sich Martini-Heckhoff bei einem Energieexperten längst sachkundig gemacht. „Sie gilt nur für Neubauten, also schon mal gar nicht für unsere Turnhalle.“
Aber es geht noch weiter: Danach, beschied das IMD, müssen die einzelnen Gewerke erst einmal vier Monate lang ausgeschrieben werden, was gerade geschieht, danach müsse zwei Monate geplant, danach einen Monat die Energieberechnung erstellt, danach vier Monate öffentlich ausgeschrieben werden. So kam das IMD auf den Baubeginn November.
Jetzt kommt auch noch ein Schimmel-Problem dazu
Doch Martini-Heckhoff kann sich nach Jahren des Wartens so gar nicht über die Ankündigung freuen: „Ursprünglich sollte die Sanierungsarbeiten in diesem November beenden. Und dann setzt das IMD ein Jahr für die Arbeiten an. Wir können unsere Halle also frühestens im November 2017 wieder nutzen. Und warum gab es erst im Mai die erste Projektbesprechung?“ Inzwischen hat die Pädagogin zu allem Überfluss noch ganz andere Sorgen: „In der Halle und den Nebenräumen schimmelt es infolge der permanenten Feuchtigkeit - und zwar massiv.“