Duisburg-Homberg. . Homberg: Verwaltung verzichtet nach massivem Protest der Anwohner auf Umbenennung. Nach dieser Entscheidung zieht der Sprecher der Bürger seine Eingabe an die Stadt zurück

Den rund 60 Anwohnern der nördlichen Baumstraße nahe dem Gewerbegebiet Rheinpreußen in Homberg mutete es im September 2015 wie ein Schildbürgerstreich an: Mit einem Schreiben kündigte ihnen das Amt für Baurecht und -beratung an, „ihre“ Baumstraße umzubenennen. Doch anders als das Amt sahen die Anwohner keine Notwendigkeit für eine Umbenennung, sie befürchteten zuviel unnötige Bürokratie durch einen neuen Straßennamen und protestierten. Sprecher Wolfgang Ribke sammelte in der Nachbarschaft rund 70 Unterschriften und reichte eine Eingabe nach § 24 der Gemeindeordnung bei der Stadt ein (wir berichteten). Auch eine Bürgeranhörung im Bezirksamt Anfang Oktober beruhigte nicht die aufgebrachten Gemüter.

Verwaltung enspricht ausdrücklichem Wunsch der Bürger

Umso erfreuter nahmen Wolfgang Ribke und seine Mitstreiter in diesen Tagen ein Schreiben des Stadtplanungsamtes auf: „Nach der Bürgersprechstunde wurde die Sache zwischen dem Bezirksamt und dem Fachamt diskutiert. Aufgrund der massiven Einwendung hat das Bezirksamt empfohlen, die Umbenennung nicht weiter zu verfolgen. Dieser Empfehlung ist das Fachamt nachgekommen. Die Umbenennung des nördlichen Teils der Baumstraße wird nicht weiter verfolgt.“ Auch ein Sprecher der Stadt, bestätigte, dass die Umbenennung vom grünen Tisch ist: „Der Straßenname Baumstraße soll beibehalten werden. Wir entsprechen damit dem ausdrücklichen Wunsch der Bürger und der Bezirksvertretung vor Ort.“ Durch die Abbindung der Baumstraße, deren nördlicher Teil in einem Wendehammer endet, sei es immer wieder zu irregeleiteten Pkw und Lkw gekommen, die von der Moerser Straße aus das Gewerbegebiet erreichen wollten, dann aber wegen der Abbindung umkehren mussten.

Bürgersprecher zieht Eingabe zurück

„Somit sollte eine Entlastung der Anwohner von irregeleiteten Fahrzeugen durch die Namensänderung bewirkt werden.“ Die Anwohner selbst fühlten sich von gelegentlich einfahrenden Pkw und Lkw kaum belästigt, so hoch, wie vom Amt behauptet, sei die Zahl dieser Fahrzeuge nicht, hielten sie der Verwaltung entgegen. Eine Umbenennung der Straße, argumentierte Wolfgang Ribke, habe nur zur Folge, dass die 60 Anwohner mit hohem Aufwand umfangreiche Änderungsmeldungen an Ämter, Versicherungen, Finanzinstitute, Krankenkassen und weitere Unternehmen vornehmen müssten. Sie empfahlen, für den Suchverkehr ein Hinweisschild an der Einfahrt von der Moerser Straße in die Baumstraße aufzustellen. Nach dem Rückzug der Verwaltung zog Wolfgang Ribke jetzt seine Eingabe an die Stadt zurück.

Den Gewerbepark Rheinpreußen fahren Pkw und Lkw normalerweise über die Einfahrt Duisburger Straße/Zechenstraße an. Geplant ist auch eine Zufahrt aus südlicher Richtung über die Bruch- und die Eisenbahnstraße. Dazu müsste noch ein kurzes Teilstück der Eisenbahnstraße - so wie schon das Teilstück entlang der Eisenbahnstrecke von der Bruchstraße - saniert werden und hinter dem Firmengelände von Teba mit der noch abgesperrten Baumstraße verbunden werden. Dafür hat die Verwaltung laut Stadt ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet.