Duisburg-Rheinhausen. . Es ist das größte Neubauprojekt der Wohnungsgenossenschaft seit Jahrzehnten: In Bergheim entstehen zwischen Breslauer Straße und Flutweg auf rund 9500 Quadratmetern acht große Häuser mit 128 Wohnungen
Schöner Wohnen im Wandel der Zeiten: Im Wirtschaftswunder der 1950er Jahre genügten schon die eigenen, bescheidenen vier Wände mit viel Licht und Luft und etwas Grün drumherum. Heute müssen alle Neubauten behindertengerecht, energetisch saniert sein, dem neuesten Brand- und Schallschutz genügen.
In einer stark individualisierten Gesellschaft müssen neue Wohnungen alle Bedürfnisse befriedigen, passen zugeschnitten sein, sowohl Singles als auch Senioren, Paaren oder der kinderreichen Familien gerecht werden. Das alles haben Volker Seemann und seine Kollegen vom Bauverein Rheinhausen bei der Planung des größten Neubauprojekts der Wohngenossenschaft seit Jahrzehnten berücksichtigt. In Bergheim soll auf dem Grundstück zwischen Breslauer Straße im Norden und Flutweg im Süden für 18 Millionen Euro auf rund 9500 Quadartmetern Fläche bis 2017 ein neues Quartier mit insgesamt 128 Wohnungen unterschiedlicher Größe entstehen. Dafür weichen jetzt vier in die Jahre gekommene, leer gezogene Hausblöcke, Baujahr 1953, mit insgesamt 114 Wohnungen in drei Etagen.
Jedes Haus bekommt einen Aufzug
Und tatsächlich: Seit Tagen schon rollt der orangefarbene Abbruchbagger einer holländischen Spezialfirma auf dem Gelände, das erste Haus machte er gestern schon komplett dem Erdboden gleich. „Bis Mitte Mai soll die gesamte Altsiedlung abgerissen sein“, hofft Seemann, Vorstand des Bauvereins mit aktuell rund 5400 Mitgliedern.
Ende Mai soll der erste Spatenstich für das Neubauprojekt erfolgen, die Ausschachtungen beginnen. „Eine Sanierung hätte sich hier nicht mehr gelohnt, wir haben das durchgerechnet.“ In der Tat: Die vier Altblöcke waren nicht mehr zeitgemäß: Die Wohnungen sind mit nur 34 bis 60 Quadartemetern zu klein, die Balkone zu eng für heutige Mieter. Obendrein sind die Altbauten zu sanierungsbedürftig: Die Fassaden weder gedämmt noch angestrichen, die Dächer marode, die Holzfenster zugig und wärmedurchlässig, die Kellerwände feucht, die Häuser insgesamt weder wärmegedämmt noch barrierefrei.
Das soll in und um die acht neuen Pultdach-Häuser mit je 16 Wohnungen in je vier Geschossen ganz anders werden, so Seemann: „Brand- Wärme- und Schallschutz werden den neuesten Erfordernissen genügen. Die Barrierefreiheit gewährleisten unter anderem Aufzüge in jedem Wohnhaus.“ Der Zuschnitt der Wohnungen entspricht den individuellen Erwartungen ihrer künftigen Bewohner von 45 bis 106 Quadratmetern - in acht Häuserblöcken „Für jeden Geschmack wird etwas dabei sein“, sagt Seemann und blickt auf die Grundrisse. Die Balkone werden deutlich größer als bisher, zu den Wohnungen im Erdgeschoss gehört je ein Mietgarten. Das Quartier runden baumbestandene Grünflächen, ein großer Spielplatz und 136 Stellplätze ab. Im April 2017 sollen die ersten Häuser im Wohnpark fertig sein. Seemann zeigt sich optimistisch dass alle neuen Wohnungen vermietet werden: „Der Standort ist ja gut.“