Duisburg-Homberg. . Landespolitiker Rainer Bischoff besuchte am Internationalen Tag des Sports den Homberger TV und ließ sich auch über die Umsetzung der Inklusion informieren

In der Sportwelt ist der 6. April jedes Jahr aufs Neue ein besonderes Datum. In Anlehnung an die olympischen Spiele der Neuzeit wird dann der „Internationale Tag des Sports“ begangen. In diesem Jahr war dieser Tag von herausragender Bedeutung. Vor genau 120 Jahren begannen am 6. April die ersten olympischen Spiele der Neuzeit in Athen. Der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff, der in seiner Fraktion sportpolitischer Sprecher ist, hatte schon vor längerer Zeit den Blick auf dieses Datum gerichtet, wollte eine spezielle Würdigung dieses Jubiläums. Er konnte alle 99 Landtagsabgeordneten dazu bewegen, an dem Tag einen Sportverein ihrer Wahl zu besuchen, um mit den jeweiligen Vertretern über ihre Arbeit, ihr Angebot, über Probleme und Erfolge zu sprechen.

Rainer Bischoff suchte sich den Homberger Turnverein (HTV) aus. „Der HTV ist beim Thema Inklusion ziemlich weit vorn. Deshalb bin ich auf den Verein zugegangen“, erzählte Bischoff. Vorsitzender Sieghard Schilling und die stellvertretende Geschäftsführerin, Stephanie Dortelmann, waren begeistert und schilderten die Dinge mal aus ihrer Sicht.

„Fast wie das Leiten einer Firma“

„Sport ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammen hält“, formulierte Sieghard Schilling die immense Aufgabe eines jeden Vereins und stellte dann heraus, dass es allein eine Riesenarbeit sei, einen Sportverein zu leiten, „fast als würde man eine Firma leiten. Man hat mit Finanzen, Steuern und Personal zu tun.“ Da für Rainer Bischoff vor allem auch wichtig war zu hören, wie in dem Verein Inklusion umgesetzt wird, machte Schilling deutlich, dass beim HTV Menschen mit Behinderungen genauso Sport betreiben können wie Nichtbehinderte. „Die Auffassung des HTV ist, dass alle dazu gehören. Jeder der Lust hat, kann hierher kommen und Sport betreiben oder in unserer Gastronomie nur etwas trinken oder mit den Kindern den Spielplatz besuchen,“ betonte der Vorsitzende.

Mehr zur Umsetzung der Inklusion konnte Stephanie Dortelmann erzählen. So habe die erfolgreiche Gruppe „Fliegende Homberger“ vor etwa zwei Jahren ein Musical einstudiert. Ein Junge mit Down Syndrom wurde damals in die Show einbezogen und war so eifrig dabei, dass er richtige Akrobatik präsentierte. Der Junge, inzwischen acht Jahre alt, gehört mittlerweile zu den „Fliegenden Hombergern“. Sieghard Schilling ergänzt, dass der Verein beim Thema „Inklusion“ am Anfang stehe. Man wolle Kontakte zum Verein für Mehrfachschwerbehinderte aufbauen und ihn zum Familienfest einladen. Der Vorsitzende verrät in diesem Zusammenhang seine Vision: „Ich hätte gerne, dass man Behindertensportvereine nicht mehr braucht, sondern, dass man sie in normale Sportvereine integriert.“

Auch bei der Integration von Flüchtlingen will der HTV mithelfen. Er beschloss, sich dem Unterstützerkreis der künftigen Unterkunft ehemaliges Kinderschifferheim anzuschließen. Eine erfreuliche Nachricht gab es zum Schluss von Rainer Bischoff. So stockte das Land den Finanztopf für Übungsleiter um jeweils 900.000 Euro für 2016 und 2017 auf. Im kommenden Jahr will Rainer Bischoff am „Tag des Sports“ einen anderen Sportverein im Duisburger Westen besuchen.