Duisburg-Rheinhausen. . Die Stadt informierte rund 300 Bürger über den neuen Fllüchtlings-Standort an der Werthauser Straße, der in unmittelbarer Nähe zweier weiterer Einrichtungen liegt.
Entsteht, wie jetzt in Hochemmerich, ein neuer Flüchtlings-Standort, rückt die Verwaltungsspitze der Stadt geschlossen zur Bürgerinformations-Veranstaltung an. Die verlief, abgesehen von einem Mann, der vor der Tür Republikaner-Publikationen verteilte, überwiegend ruhig und sachlich. Die Riege um Oberbürgermeister Sören Link (SPD) hat mit solchen Veranstaltungen inzwischen Erfahrung, wiederholen sich doch die Abläufe ebenso wie die Aussagen, die die Stadt zum Thema Flüchtlinge macht.
Zusammengekommen war man an diesem Abend, um den ersten stadtweiten Standort für eine sogenannte Traglufthalle vorzustellen. Diese Halle, sie ist als Unterkunft für bis zu 380 Menschen vorgesehen, entsteht bis zum 9. Mai auf dem ehemaligen Turnerbund-Sportplatz an der Werthauser Straße. Neben 90.000 Euro monatlichen Mietkosten für die Halle sind laut Informationen der Redaktion weitere 120.000 Euro Jahresmiete für die Fläche auf dem Gelände der Firma Woma fällig. Der Vertrag läuft laut Planungsdezernent Carsten Tum über drei Jahre. Neben der Halle selbst entstehen unter anderem Büro-, Sanitär- und auch Küchencontainer.
„Thema geht uns alle an“
„Wir sind heute mit allen Dezernenten hier, weil uns dieses Thema alle angeht“, sagte OB Link zur Einführung. Man wolle sich die Sorgen und Nöte der Menschen anhören und Fragen beantworten. Dabei ließ die Hauptfrage der Bürger nicht lange auf sich warten: Mit dem Neubau an der Deichstraße/Ecke Hochfeldstraße, der Schule Werthauser Straße und eben der Traglufthalle an der Werthauser Straße gebe es in nur wenigen hundert Metern Entfernung gleich drei Unterkünfte, „warum geschieht das in Hochemmerich so geballt, in Bergheim, Friemersheim oder Rumeln gibt es dagegen gar keine Unterkünfte?“
Die Antwort der Stadtspitze fiel allgemein aus. Man habe laut NRW-weitem Verteilerschlüssel allein seit Anfang des Jahres 1600 Flüchtlinge unterbringen müssen. Die aktuelle Verteilung in Duisburg zeige, dass in Rheinhausen, immerhin im zweitgrößten Bezirk der Stadt, 4,6 Prozent der Flüchtlinge lebten. Zum Vergleich: In Hamborn sind es 37,6 Prozent (siehe auch erste Lokalseite).
Eine konkrete Erklärung dafür, warum in Hochemmerich gleich drei Standorte in unmittelbarer Nähe liegen, lieferte gestern eine Stadt-Sprecherin. „Es geht immer um die Machbarkeit.“ Dort, wo es schnell machbar ist, würde man tätig werden, man habe dabei vieles zu beachten, so dürften etwa Unterkünfte nicht in der Nähe großer Industriebetriebe, sogenannter Störfallbetriebe entstehen. Auf dem Woma-Gelände habe man quasi sofort mit dem Aufbau beginnen können. „Oberstes Ziel“, sagt Stadtdirektor Reinhold Spaniel, sei die Unterbringung in Wohnungen. Da sei man auf einem guten Weg, von den rund 6.000 Flüchtlingen in der Stadt lebe aktuell rund die Hälfte in Wohnungen.