Duisburg-Homberg. . Glückauf-Halle bleibt laut Aussage der Stadt bis mindestens Ende des Jahres Asylunterkunft. Neuer Boden wurde verlegt, ein Küchencontainer soll auch kommen.

Rund eine Million Euro soll der vor nicht allzulanger Zeit in der Homberger Glückauf-Halle aufgebrachte sogenannte PUR-Boden gekostet haben. Polyurethan - PUR - ist ein Kunststoffbelag, der vergossen wird, schreibt dazu die Stadt. Betreten der Fläche mit Stöckelschuhen war untersagt, über den Zustand des Bodens, nachdem mehr als vier Monate Stahlbetten darauf standen, gibt es derweil unterschiedliche Aussagen. Doch dazu später mehr, der Boden ist nämlich gar nicht mehr sichtbar, Handwerker haben einen Laminatbelag darauf gelegt. Dieser Schutzboden lässt nun den Verdacht zu, dass die Halle auch in den kommenden Monaten für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt wird. Genau so ist es auch.

Beobachter hatten gemutmaßt, die Ex-Veranstaltungshalle sei für die kommenden drei Jahre als Unterkunft für Asylbewerber eingeplant. Dem widerspricht die Stadt ansatzweise, ein Sprecher schreibt, dass „die temporäre Nutzung zunächst bis Jahresende geplant ist. Die Nutzungsdauer ist von der weiteren Aufnahmeentwicklung abhängig.“ Am heutigen Mittwoch sollen wieder Flüchtlinge in die noch verwaiste Halle einziehen. Laut Verwaltung kommen Familien mit insgesamt 25 Personen. Über deren Herkunft wurden keine Angaben gemacht.

Auf Anfrage benennt die Stadt Kosten, die beim Umbau der Halle entstanden sind oder noch entstehen. So müsse ein Sanitär- und Küchencontainer aufgestellt werden. Die Kosten dafür betragen laut Stadt-Sprecher rund 100.000 Euro. „Dazu müssen in der Halle einige kleinere Umbauten erfolgen, Kosten hierfür etwa 20.000 Euro. Für die Erweiterung der Brandmeldeanlage sind mit Einrichtung der Landesunterkunft rund 80.000 Euro an Kosten angefallen.“

Durch die Aussagen der Stadt steht eines fest: Veranstaltungen, etwa die Karnevalssitzungen der kommenden Session, wird es in der Halle nicht geben, selbst wenn die Halle Anfang 2017 wieder zur Verfügung stehen sollte. Zu diesem Zeitpunkt sind bei den Karnevalsvereinen, so zeigt es die Erfahrung, die Sitzungsplanungen längst abgeschlossen. Es wird wieder eine Ersatzlösung geben müssen, ähnlich dem Zelt auf dem Bürgermeister-Wendel-Platz in der abgelaufenen Session.

„Keine größeren Schäden“

Noch einmal zurück in die Glückauf-Halle: In einer Sitzung der zuständigen Bezirksvertretung hatte Amtsleiter Carsten Alberts von erheblichen Schäden gesprochen, die in den vergangenen Monaten in der Glückauf-Halle entstanden seien. Die Pressestelle widerspricht dieser Aussage. Nach dem Hallenboden gefragt, schreibt der Stadt-Sprecher: „Das Immobilien-Management Duisburg hat den PUR-Boden mit einem Laminat abdecken lassen, um den Boden vor Beschädigungen zu schützen. Durch die Nutzung als Landesunterkunft sind keine größeren Schäden entstanden.“ Der Entschädigungsanspruch gegenüber dem Land sei „nicht so hoch.“