Duisburg-Rumeln/Mitte. . Im sogenannten Niederrheinfenster im Ratssaal fehlte 45 Jahre lang das Wappen Rumeln-Kaldenhausens. Bis Dorfschreiber Klaus Langusch genauer hin sah.

Seit der 1100-Jahrfeier im Jahre 1998 umgibt die 1871 gepflanzte Rumelner Friedenseiche ein metallenes Gitter samt Wappen Rumeln-Kaldenhausens. Aktuell ist ein weiteres Wappen in Arbeit, für das Schmiedemeister Heinz Billen verantwortlich zeichnet. Ansonsten gibt es wenige bis gar keine öffentlich ausgestellten Bildnisse des Doppelgemeinden-Wappens. Eines befindet sich jedoch an sehr prominenter Stelle, im Rathaus am Burgplatz.

„Das Wappen ziert heute einen Teil des Niederrheinfensters im Ratssaal“, sagt Klaus Langusch (75). Vor mehr als 20 Jahren sei dem Rumelner Dorfschreiber aufgefallen, dass es in dem Fenster zwar jede Menge Wappen gibt, das seiner Heimatgemeinde Rumeln-Kaldenhausen aber fehlt. Was tun? „Ich habe die CDU Rumeln angeschrieben, die nahm die Idee dankbar auf und leitete sie weiter an den zuständigen Baudezernenten Friedhelm von Vorst.“ Im Juni 1995 kam dann die Bestätigung, der Einbau des Fensters konnte beginnen.

„Da diese Fensterfront Bleiverglasung hat, konnte man einen Teil herausnehmen und durch ein kunstvoll gestaltetes Glaselement ersetzen“, sagt Langusch. Um die 1000 Mark habe die Aktion damals gekostet. Eine Urkunde hat der Kaligraf Klaus Langusch zu dem Anlass selbstverständlich auch gestaltet. Das Schriftstück hängt im Stadthistorischen Museum.

Das Rumeln-Kaldenhausener Wappen befindet sich, man kann es auf dem Foto oben gut erkennen, im Fenster unten links, ganz unten. Darüber sind die Wappen von Rheinhausen, ein altes Siegelbild von Rheinberg und das Wappen von Geldern eingefasst. Was eindeutig einer ursprünglich auch von Heimathistorikern vermuteten Bedeutung entgegensteht, es seien hier ausschließlich die Wappen der Städte und Gemeinden zu sehen, die die Stadt Duisburg über die Jahrzehnte eingemeindet hat. Walsum, Rheinhausen, Homberg und Rumeln-Kaldenhausen, allesamt 1975 eingemeindet, finden sich zwar in dem Fenster wieder. Ebenso aber die Wappen etwa von Wesel, Dinslaken, Moers und Kleve. „Die Idee, die hinter dem Nieder-rheinfenster steckt ist die, dass man Duisburg als Oberzentrum mit großem Wappen zeigt und die umliegenden niederrheinischen Städte und Gemeinden mit jeweils kleineren Wappen“, sagt Stadt-Sprecher Jörn Esser.

Gestaltung von Otto Köpke 1950

Es seien lediglich die eingemeindeten niederrheinischen Städte und Gemeinden mit einem Wappen verewigt worden, nicht die zentrumsnäher gelegenen Ex-Städte wie Hamborn (1929 eingemeindet) oder Ruhrort (1905). Das ursprüngliche Niederrheinfenster ist laut Stadtverwaltung 1950 durch den Künstler Ernst Otto Köpke gestaltet worden. Das Rathaus entstand in den Jahren 1897 bis 1902.