Duisburg-Rheinhausen.. Logistikunternehmen will im März 2017 eröffnen. Rheinhauser Initiative sieht unter anderem Natur- und Trinkwasserschutz sowie Belange von Nachbarn in Gefahr. Sprecherin: „Keine Lkw-Parkplätze ausgewiesen“


Das Logistikunternehmen Greiwing Area Logistik GmbH & Co. KG will bis 2017 für 5,5 Millionen Euro ein rund 1.300 Quadratmeter großes Gefahrstofflager an der Bliersheimer Straße auf Logport 1 bauen. Gegen die Erteilung einer Genehmigung für das Lager hat die Rheinhauser Bürgerinitiative (BI) „Kein Giftstofflager in Rheinhausen“ jetzt bei der Bezirksregierung Düsseldorf Einwand erhoben - fristgerecht, denn bis zum 25. Januar können Widersprüche gegen das Projekt eingereicht werden. Mit dem Einwand kann die Bürgerinitiative auch mit Redebeiträgen an der öffentlichen Erörterung gegen das Greiwing-Gefahrstofflager teilnehmen. Die Debatte hat die Bezirksregierung am Dienstag, 1. März, bei Bedarf auch am 2. März, in der Rheinhausen-Halle angesetzt. Bis 11. Januar konnten die Bürger die Antragsunterlagen für das Genehmigungsverfahren im Bezirksamt Rheinhausen und bei der Bezirksregierung einsehen.

Giftiges Bariumchlorid-Pulver soll gelagert werden

Melanie Marten, Sprecherin der BI, erläuterte der Redaktion die wichtigsten Argumente gegen das Lager an der Bliersheimer Straße, in dem Greiwing ab März 2017 giftiges, aber nicht brennbares Bariumchlorid-Pulver lagern und umschlagen will: „Bei dem geplanten Lager handelt es sich um einen Störfallbetrieb mit erweiterten Pflichten, das nach Paragraf 4 Bundesimmissionsschutzgesetz beurteilt wird. In jedem Fall stellt so ein Betrieb eine erhebliche Belästigung für die unmittelbaren Anrainer dar.“

Mit einer Genehmigung könnten Belange umliegender Betrieben wie Institut IUTA, Casino Bliersheim oder Villa Rheinperle verletzt werden: „Auch für zukünftige Projekte ist ein Bebauungsplan für Logport 1 zwingend erforderlich!“ Marten macht auch den Umweltschutz geltend: „Die Abstände zum Naturschutzgebiet Rheinaue werden nur wenige Meter betragen.“ Die Rheinaue sei teilweise Trinkwasserschutzgebiet. „Es muss geprüft werden, ob das Lager im Störfall eine Gefahr für das Grundwasser darstellt.“

Bedenken hat die BI auch gegen an- und abfahrende Lkw: „In den Unterlagen finden sich keine Angaben zu den geplanten Fahrtrouten.“ Daher müssten die Strecken für die Gefahrgut-Transporte fest- und offengelegt werden. Völlig unklar sei, wo die Greiwing-Lkw am Wochenende oder in der Nacht parken sollen. „Stellplätze sind für Pkw, aber nicht für Lkw vorgesehen. Die Parksituation auf Logport ist schon jetzt desaströs.“

Auch mögliche Erweiterungen des Greiwing-Betriebs werden, so Bürgerinitiativen-Sprecherin Melanie Marten, in den Unterlagen erwähnt. „Dort zieht die Firma Greiwing auch die Ausweitung des Betriebs auf weitere Gefahrstoffe in Erwägung.“ Dieser Passus müsse aus dem Antrag gestrichen werden, fordert Marten, denn er habe keine Relevanz für den der Genehmigung zugrunde liegenden Betrieb.