Duisburg-Rheinhausen. . Ein strukturierter Tagesablauf ist in den Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein sehr wichtig. Auch an Weihnachten? Gespräch mit Beschäftigten und Mitarbeitern.
Es ist das Fest der Liebe. Und bei so manchem ist davon an den Weihnachtsfeiertagen auch etwas zu spüren. Was Weihnachten aber definitiv zu sein scheint, ist ein Fest der Rituale. Vieles an den drei Tagen läuft gleich oder zumindest ähnlich ab, da machen die Beschäftigten bei den Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN) keine Ausnahme. Eher das Gegenteil ist der Fall, gerade bei den psychisch Erkrankten in den Werkstätten sei es wichtig, ihnen einen strukturierten Tagesablauf zu geben. Und wie läuft das Weihnachtsfest ab, fernab von der Arbeit in der Rheinhauser Werkstatt? Gespräch mit zwei Beschäftigten.
Anke Zakrezewski (50) und Veronika Wegner (59) arbeiten in einer Gruppe, die Kalender herstellt. Und beide freuen sich schon auf Weihnachten, sie haben volles Programm: Anke Zakrezewski und ihr Mann Jerome haben sich für Heiligabend Gäste eingeladen, gute Bekannte, die sich schon lange kennen. „Die Wohnung ist weihnachtlich dekoriert, einen Weihnachtsbaum haben wir allerdings nicht.“ Am Abend wollen sie gemeinsam kochen, was genau auf den Tisch kommt, wollen sie noch entscheiden, sie tendieren zum Hackfleischgericht „Falscher Hase“. Fest steht, es kommt jedes Jahr etwas anderes auf den Tisch, „beim letzten Mal gab es Braten mit Kartoffeln und Salat.“ Geschenke gibt es auch, „allerdings nur Kleinigkeiten, wichtig ist es doch, dass man aneinander denkt.“ An den beiden Feiertagen stehen dann Besuche bei der Familie auf dem Programm.
Die Familie hat Veronika Wegner an allen drei Weihnachtstagen um sich. Ihre Mutter und auch ihre zweite Schwester sieht sie am heutigen Heiligabend. „Kirche, kleine Bescherung und Essen sind dabei ebenso wichtig wie das Erzählen von Geschichten“, sagt sie. Und was kommt auf den Essenstisch? „Raclette oder Fondue hatten wir in den vergangenen Jahren. Was es diesmal gibt, weiß ich noch gar nicht, ich freue mich aber schon, meine Schwester ist eine sehr gute Köchin.“ Am 1, Weihnachtstag ist Wegner dann bei ihrem Bruder, am 2. bei ihrer anderen Schwester.
Pizza am Heiligen Abend
Das Heiligabend-Mahl der Familie Bögemann ist dagegen vergleichsweise unspektakulär. „Wir machen immer gemeinsam Pizza“, verrät Theo Bögemann vom Sozialen Dienst der CWWN-Einrichtung an der Hochstraße. Er feiert samt Ehefrau und den beiden Kindern im heimischen Düsseldorf. Sie gehen in den Gottesdienst und die Bescherung habe natürlich bei den Kindern einen großen Stellenwert.
Was allen drei CWWN’lern wichtig ist, sind Ruhe und Besinnlichkeit. Diese ist in die Werkstätten an der Hochstraße und der Geitlingstraße längst eingekehrt, vorgestern hatten sie alle ihren letzten Arbeitstag vor der Weihnachtspause, die bis zum 4. Januar dauert. „An der Hochstraße haben wir an diesem Tag wieder unseren traditionellen Jahresabschluss gefeiert. Hier kommen nahezu alle der 400 Beschäftigten zusammen, wir blicken auf das Jahr zurück und lauschen den Klängen des Werkstattchors.“