Duisburg. Talke, Greiwing und Bertschi: Diese drei Logistiker wollen auf dem Logport-Gelände Giftstoffe aufbewahren. Lager der Firma Yusen Logistics genehmigt.

Die Mitteilung umfasste drei Zeilen und fand sich auf Seite 19 einer insgesamt aus 29 Seiten bestehenden Kenntnisnahme von Baugenehmigungen für die Bezirksvertretung Rheinhausen wieder. Durch ein normales Bauvorhaben wurde aus einer Lagerhalle an der Marseiller Straße auf dem Logport-Gelände ein Gefahrstofflager. Dieses gehört dem weltweit tätigen Logistik-Riesen Yusen, was der Konzern gestern auf Anfrage bestätigte.

Thomas Richter, er ist am Deutschland-Hauptsitz Düsseldorf unter anderem für das Marketing zuständig, erklärte, dass das Lager bereits in Betrieb gegangen ist. „Wir hatten es bereits im vergangenen Jahr gebaut, allerdings fehlten die entsprechenden Genehmigungen, um es als Gefahrstofflager betreiben zu können.“ Des weiteren verweist Richter auf einen Pressetext, der jüngst auf dem Portal MM-Logistik veröffentlich wurde. Darin heißt es unter anderem: „Yusen Logistics nimmt ein neues Gefahrstofflager am Standort in Rheinhausen in Betrieb und kann nun auch Lager-, Umschlags- und Kommissionierarbeiten für diverse Gefahrstoffe abwickeln. Die Investition betrug zwei Millionen Euro.“

Gefahrstofflager ist 10.000 Quadratmeter groß

Zitiert wird in dem Artikel auch Mario Cavallucci, Geschäftsführer von Yusen Logistics Deutschland: „Der Geschäftsbereich ,Gefahrstofflagerung und -logistik’ ist ein weiterer Meilenstein für die zukünftige Geschäftsentwicklung von Yusen Deutschland. Dabei reagieren wir auf die steigende Nachfrage nach Gefahrstofflogistik, welche ein integraler Bestandteil unserer Zukunftsstrategie ist. Durch die Eröffnung erhalten unsere Kunden einen zuverlässigen Partner nun auch für den Gefahrstoffsektor.“

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Das neue Gefahrstofflager hat demnach eine Gesamtkapazität von rund 10.000 Quadratmetern und 9000 Europaletten-Stellplätze. Es verfügt über drei Brandabschnitte, die laut Unternehmensangaben mit modernster Löschtechnik und Brandmeldeanlage ausgestattet sind. „Der größere der drei Brandabschnitte ist durch eine Regalsprinkleranlage mit Schaumzumischung gesichert, die beiden anderen Brandabschnitte verfügen über eine Leichtschaumlöschanlage. Auch eine Gaswarn- und automatische Lüftungsanlage gehören zum Bestand der neuen Halle.“

Geschlossene „Wanne“

Die gesamte Halle sei flächendeckend als geschlossene „Wanne“ ausgelegt, mit Leckage- und Löschwasserrückhaltetechniken ausgerüstet und somit zugelassen für die Wassergefährdungsklassen 1 bis 3. Eingelagert würden am Standort zum Beispiel Dispersionen, Harze, Tinten, Druckgaspackungen, Motorenöle und ähnliche Stoffe, die als Gefahrstoff gelistet sind.

„Einlagern“, so heißt es weiter, „kann man hier nun die Gefahrstofflagerklassen 2B, 3, 4.1B, 5.1B, 6.1C, 6.1D, 8A, 8B, 10, 11, 12 und 13. Hinter den Ziffern verbergen sich unter anderem die Begriffe „sehr giftige Gefahrstoffe“, „entzündbare Flüssigkeiten“, „brennbare, ätzende Gefahrstoffe“, aber auch „nicht brandgefährliche Feststoffe und Flüssigkeiten“.