Duisburg-Rheinhausen. . An der Franz-Schubert-Straße in Rheinhausen hat der Verein „mehr flüchtlingshilfe“ ein bereits zum Start gut besuchtes Café für Kinder und deren Mütter aufgemacht.

„Die besten Integrationshelfer sind Kinder. Ihnen sind die Hautfarbe oder die Herkunft egal.“ Für sie zähle nur, ob man mit dem anderen gut spielen könne. Das sagte Youssef Chemao, Vorsitzender des Duisburger Vereins „mehr flüchtlingshilfe“ bei der Eröffnung des Kindercafés an der Rheinhauser Franz-Schubert-Straße. Flüchtlingskinder und ihre Mütter sollen in dem Café einen festen Anlaufpunkt finden, um neue Menschen kennen zu lernen. Wie gerne so etwas angenommen wird, zeigte sich bereits in den vier Stunden, in denen das Café jetzt erstmals geöffnet hatte. Kaum ein Durchkommen zwischen spielenden und singenden Kindern und ihren sich unterhaltenden Müttern gab es in der umgebauten Erdgeschosswohnung in einem Mehrfamilienhaus.

Die Einrichtung, die vorläufig nur am Wochenende geöffnet hat, richtet sich vor allem an Kinder, die unter sechs Jahre alt sind und damit noch nicht der Schulpflicht unterliegen, und an ihre Mütter. „Wie für deutsche Kinder auch, ist es für diese Kinder schwierig einen Kita-Platz zu bekommen“, sagt Chemao. Im schlimmsten Fall komme das Kind dann in die Schule ohne viel Kontakt zu Gleichaltrigen gehabt, geschweige denn die Sprache gelernt zu haben. Aber auch der Elternteil, welcher das Kind zuhause betreut, könne sich nicht integrieren.

Daher haben sich einige Ehrenamtliche des Vereins unter der Projektleitung von Aybike Catay zusammengeschlossen, um das Café einzurichten und zu betreiben. Unterstützt werden sie dabei von der städtischen Immobilien-Gesellschaft Gebag, die eine ihrer rund 70 Quadratmeter großen Wohnungen für das Projekt kostenlos zur Verfügung stellt. „Auch die Einrichtung und die Spielsachen wurden uns komplett gespendet“, freut sich Catay. In sieben Wochen haben die Ehrenamtler dann die Wohnung renoviert und daraus einen Ort gemacht, an dem man sich regelmäßig treffen kann. Für die Kinder gibt es zwei Spielzimmer und für die Mütter ein Erwachsenenraum. „Das Augenmerk liegt schon auf Frauen und Kindern. Denn Männer finden oft schneller Anschluss“, so Catay.

Weiterer Treff im Süden geplant

Aufgefallen war den Vereinsmitgliedern der Bedarf nach so einem Treffpunkt bei Gesprächen, die sie in Flüchtlingsunterkünften geführt haben. „Es fehlt oft das Verständnis, weil man einfach nicht miteinander redet“, sagt Vorsitzender Chemao. Darum sind die Mitglieder des Vereins, der sich vor rund eineinhalb Jahren gegründet hat, bereits vor dem Zusammenschluss bei Flüchtlingen zu Besuch gewesen und sind es heute natürlich immer noch. Auch im Duisburger Süden - am Biegerhof – soll es zukünftig solch ein Kindercafé geben. Daneben verantwortet „mehr flüchtlingshilfe“ noch weitere Projekte, wie etwa eine Schulranzen-Sammelaktion.

Das Kindercafé an der Franz-Schubert-Straße 17 in Rheinhausen hat aktuell samstags und sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Langfristig,
so der Verein „mehr flüchtlingshilfe“, sollen auch Öffnungszeiten unter der Woche geschaffen werden.