Duisburg-Homberg. . Stadt schließt Turnhalle der Schule Am Lutherpark. Ersatz für Schüler und Vereinssportler gibt es noch nicht. Hallensituation in Homberg bleibt angespannt.

Wer in Homberg Hallensport betreiben muss (Grundschüler), oder wie diverse Vereine Hallensport in der Freizeit betreibt, tut dies aktuell sehr eingeschränkt oder gar nicht. Steht doch neben der Glückauf-Halle – sie ist mit Flüchtlingen belegt – und der abgefackelten Turnhalle Ottostraße eine weitere Halle nicht zur Verfügung: Die Leitung der Schule Am Lutherpark hat die Turnhalle geschlossen.

Grund für die Sperrung ist der marode Hallenboden. Wer jüngst durch die Halle lief, hatte bei so manchem Schritt bemerkt: An der einen Stelle schwingt der Boden, wie er es tun sollte, wenige Meter weiter tut er das nicht mehr. Die Unfallgefahr war zu groß. „Erst dachten wir noch, dass es mit kleinen Ausbesserungsarbeiten getan sei, bei genauerem Hinsehen stellten wir dann fest, dass die gesamte Unterkonstruktion des Bodens hinüber war“, so Stadt-Sprecherin Susanne Stölting.

Mit 120.000 Euro hat die Stadt die Kosten beziffert. Und da die Handwerker ohnehin schon mal im Haus seien, würden auch gleich defekte Fenster ausgetauscht, heißt es aus dem Rathaus. Und da die Arbeiten noch nicht ausgeschrieben seien, ein politischer Beschluss für die Maßnahmen auch noch ausstehe und die Arbeiten zwei bis drei Monate dauern würden, hat die Verwaltung die Turnhalle gleich bis März 2016 gesperrt.

Eine Lösung für den Schulsportunterricht und auch den Vereinssport gebe es laut Susanne Stölting noch nicht, man arbeite daran. Durch den Ausfall gleich dreier Hallen im Bezirk ergebe sich jede Menge Planungsbedarf. Oberbürgermeister Sören Link (SPD) machte in einer Stellungnahme deutlich, dass die vorhandenen Kapazitäten ausgeschöpft seien und daher trotz der großen Solidarität der Sportvereine untereinander nicht für alle Vereine entsprechende Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung stünden. „Sollten noch weitere Turnhallen als Notunterkünfte hergerichtet werden, wird es kaum Ausweichmöglichkeiten für den Sportunterricht oder die betroffenen Vereine geben.

Kunstradfahrer mit Problemen

Eine Ausweichmöglichkeit gefunden hat die Stadt für den Kunstradverein RMSV Wanderlust Hochheide. Die erfolgreichen Einradler hatten bekanntermaßen Ende September die Glückauf-Halle verlassen müssen, sind jetzt in der Kirchschule untergekommen. Dafür sei man laut Vereinsvorsitz Salvatore Musu zwar durchaus dankbar, Probleme gebe es jedoch mit der Hallengröße und auch mit den Trainingszeiten. Musu: „Trainieren können wir nur an Wochenenden, an diesen haben wir aber häufig Wettkämpfe. Zudem brauchen wir fürs Training eine Hallenfläche von 11x14 Metern, ist sie kleiner, können nur wenige gleichzeitig trainieren und wir bräuchten dann noch mehr Trainingszeiten.“

Zwar sei noch keiner der 28 Aktiven auf ihn zugekommen, dennoch befürchtet Musu Mitgliederschwund. Für Samstag hat er um 13 Uhr in die Halle an der Kirchstraße 185 zur Mitgliederversammlung eingeladen. Musu möchte den Mitgliedern die für den Verein wenig rosige Situation schildern...