Duisburg-Baerl. . An der Baerler Schulstraße sind Archäologen im Einsatz. Nur geringe Auswirkungen auf die Baustelle. Edeka soll im kommenden Jahr eröffnen.

Wer in Baerl in Rheinnähe zu bauen gedenkt, so sagt es Thomas Platz, muss damit rechnen, womöglich auf Baudenkmäler aus der Römerzeit zu stoßen. Laut des Leiters vom Bereich Bodendenkmalpflege bei der Unteren Denkmalbehörde hat es an vielen Stellen in Baerl römische Siedlungen gegeben. Auf Teilen solcher ehemaliger Siedlungen, an der Schulstraße 4, soll schon bald ein Supermarkt stehen. Denkmalpfleger wie Kommunalpolitiker geben sich Mühe, möglichen Unmut der Bevölkerung im Keim zu ersticken. Sehnt sich so mancher die Ansiedlung eines Vollversorgers doch bereits seit Jahren herbei.

Und jetzt? Gibt es weitere Verzögerungen, ist das Baugrundstück womöglich archäologisch so bedeutsam, dass man auf dieses keinen Supermarkt stellen darf? Beides verneinen sowohl der Fraktionschef der SPD in der zuständigen Bezirksvertretung, Hans-Gerd Bosch, als auch Bodendenkmalpfleger Thomas Platz. Der erklärt: „Es handelt sich um sogenannte Pfostenbauten, in der damaligen Zeit wurden vor dem Bau von Häusern Pfosten in die Erde getrieben, darum entstanden dann die Gebäude. Erst viel später gab es Fundamente, die die Feuchtigkeit von den Bauten fern hielten. Der Erhalt solcher Bauten oder auch der Überreste steht laut NRW-Denkmalschutzgesetz an erster Stelle.“

Minimale Mehrkosten

Nun handele es sich beim Ort der Funde um einen schmalen Streifen am nördlichen Ende des Baufeldes. Für den Supermarktbau entstehe jetzt ein U-förmiges Fundament, die Bodendenkmäler würden im Boden bleiben und als solche auch geschützt werden. Platz: „Für den Bauherrn entstehen nur minimale Mehrkosten, im unteren einstelligen Prozentbereich auf die Gesamtbausumme gerechnet.“

SPD-Mann Bosch zeigte sich erleichtert ob der Kunde vom Amt: „Der Markt kann im dritten oder vierten Quartal des kommenden Jahres eröffnen. Sämtliche neuen Erkenntnisse liegen auch dem Investor Edeka vor, es wird keine Verzögerungen geben.“