„Konkret auf Papier“ heißt die Ausstellung in der Galerie K16 in der Homberg. 16 Künstler aus ganz Deutschland stellen an der Königstraße 16 fünf Monate lang ihre Werke aus. Recht gut besucht war die Eröffnung. Kurator Kai-Uwe Holze wusste eine Menge über die ausgestellten Bilder zu erzählen. „Es heißt ‘Konkrete Kunst’, weil sie sich derselben Mittel bedient wie gegenständliche Kunst, also Farbe, Raum und Linien. Die Bilder transportieren keine Inhalte, sondern schaffen eine Realität“, sagt er.

286 Strich in drei Farben

Holze erklärt dies anhand des Werkes „286 Striche und Unterbrechung in drei Farben“ von Horst Bartnig, auf dem ein Muster aus unterschiedlich langen blauen, grünen und grauen Strichen abgebildet ist. „Durch die Anordnung der Striche kommt dieses Muster zustande, würde man eine Farbe weglassen, käme etwas ganz anderes bei raus.“

Alle Werke folgten den gleichen Regeln, häufig sehe man auf den ersten Blick nichts weiter als ein paar sorgfältig gemalte Linien. Zwischen 120 und 6500 Euro kosten die käuflich erwerbbaren Ausstellungsstücke. Geöffnet hat die Ausstellung aber nur samstags von 11 bis 13 Uhr oder nach Vereinbarung. Besuchen könne man die Räume des Steuerberatungsbüro, die als Galerie dienen, zwar auch abseits dieser Zeiten, „aber dann bin ich halt nicht da und kann nichts zu den Bildern erzählen“, sagt Holze, der hauptberuflich als Kunsthistoriker arbeitet. Die Idee zu der Ausstellung kam ihm vor einigen Jahren, als er sich entschloss, den Ortsteil mit der Galerie kulturell aufzuwerten. Seit drei Jahren gebe es zwei bis drei Mal pro Jahr eine Kunstausstellung im K16.

Eigene Regeln

Christian Wilke ist Künstler aus Duisburg und hat schon mehrmals im Rahmen der Reihe „Kunst Konzepte Realisation“ ausgestellt, zuletzt letzten Sommer. Seine Werke zeichneten sich dadurch aus, dass sie weiter gefächert seien. „Ich befolge die Konventionen der konkreten Kunst nicht so eng, sondern schaffe mir meine eigenen Regeln“, sagt er. Wie allen Künstlern ginge es aber auch ihm darum, etwas Schönes schaffen zu wollen.

Achim Böttcher ist auf Einladung eines Freundes in die Galerie gekommen und zeigt sich äußerst interessiert. Er sei zwar ein Kunstfreund, unter konkreter Kunst habe er sich jedoch etwas ganz anderes vorgestellt als es hier zu sehen gibt. „Ich war aber sehr neugierig, weil ich für jede Art von Kunst offen bin.“ Geöffnet hat die Ausstellung noch bis zum 27. Februar 2016.