Duisburg/Krefeld. . Illegaler Parkplatz an Logport-Landstraße sorgt weiter für Ärger, ein Lkw-Platz in Hohenbudberg ist dagegen fertig. SPD-Politikerin Bärbel Bas nimmt Logistiker in die Pflicht.

Beim Betrachten der sogenannten „Stummelkreuzung“ an der Logport-Verbindungsstraße L473n bleibt so manchem Rumelner offenbar nur noch eine große Portion Polemik: „Wilder Campingplatz ohne Sanitäranlagen, Grillplatz, wilder Parkplatz - sogar hinter Absperrungen, Abstellen von unbewachten Gefahrgut-Transportern, Werkstatt im Freien, Damenbesuche, Müllabladestelle, ... fehlt noch was? Ach ja, einer der sich darum kümmert“, heißt es in einer Mail an die Redaktion. Immer wieder haben wir über die Rheinhauser Lkw-Problematik im Allgemeinen und auch, wie in Sachen dieser Kreuzung, im Speziellen berichtet. Jetzt gibt es Neuigkeiten.

Der Reihe nach, zuerst die Neuigkeit, die so manchem womöglich ein lautes Lachen entlocken wird: Die Kreuzung, die seinerzeit für die umliegenden Landwirte gebaut wurde, damit diese ihre Felder besser erreichen können, liegt gar nicht wie stets berichtet, auf Duisburger Stadtgebiet. Die Stadtgrenze macht dort einige hübsche Schlenker (siehe Grafik), die Kreuzung befindet sich laut Stadt Duisburg eindeutig auf Krefelder Stadtgebiet.

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Selbstverständlich sei das Ordnungsamt trotzdem dorthin gefahren, habe allerdings keine Laster mehr angetroffen, lediglich jede Menge Müll weggeräumt, heißt es aus dem Rathaus. Im Krefelder Rathaus reagierte zumindest die Pressestelle überrascht ob der eigenen Stadtgrenze. Eine Antwort der entsprechenden Ämter, etwa, ob man jetzt künftig ein Auge auf die Kreuzung haben will, stand gestern bis Redaktionsschluss allerdings noch aus.

Anlage ist bereits in Betrieb

Die zweite Neuigkeit zum Rheinhauser Brummi-Problem kommt aus Ruhrort, hier sitzt Duisport, der Besitzer der Logport-Gelände: „Die Arbeiten für den Lkw-Parkplatz für Zugmaschinen auf dem Gelände vor der alten Waggonreparaturhalle in Hohenbudberg sind abgeschlossen.“ Der rund 1400 Quadratmeter große Parkplatz für Zugmaschinen mit 50 Stellplätzen sowie sanitären Anlagen für Lkw-Fahrer (Toiletten, Duschanlagen) ist bereits in Betrieb gegangen.

Die Investitionen inklusive der Unterhaltung liegen laut Duisport im sechsstelligen Bereich. Der Parkplatz soll 24 Stunden, sieben Tage pro Woche geöffnet und bewacht sein, heißt es weiter. Neben einer Beschilderung des Parkplatzes rund um das Terminal will Duisport Flugblätter in insgesamt sieben Sprachen (Deutsch, Englisch, Russisch, Bulgarisch, Polnisch, Ungarisch, Rumänisch) auslegen, ähnlich wie bereits bei der A40 Sperrung vor einigen Monaten. Diese sollen auch Benutzungsregeln für den neuen Parkplatz enthalten.

„Der Parkplatz direkt vor dem Terminal Logport III wird zu einer deutlichen Entspannung der Situation vor Ort führen“, so Erich Staake, Vorstandsvorsitzender von Duisport. Das mochte die hiesige Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas bei ihrem Besuch in der Redaktion nicht bestreiten, sie sagte aber, dass ein solcher Parkplatz lediglich ein Anfang sein kann. Neuigkeit Nummer Drei, der Druck aus der Politik in Richtung Logistik-Branche steigt jetzt auch aus Berlin.

„Der Bau des Lkw-Parkplatzes war überfällig, die Logistiker und auch Duisport müssen mehr in die Verantwortung genommen werden. Es müssen weitere Plätze für die Lkw-Fahrer her, sei es, dass man vorhandene Flächen in der Umgebung findet, oder auch der Bau eines Autohofes. „Die Logistiker haben neben einer unternehmerischen auch eine gesellschaftliche Verantwortung“, sagt die Duisburger Abgeordnete. Zur Not müsse die Politik Auflagen für die Logistik-Unternehmen beschließen, damit diese etwa Plätze für Lkw vorhalten.

So genannte Vorrangrouten seien sicher sinnvoll, es dürfe nicht sein, dass sich Lkw in Wohngebieten verfransten oder durch Straßen führen, die für Laster gesperrt seien. „Es muss stärker kontrolliert werden, zudem müssen die Bußgelder direkt vor Ort kassiert werden.“