Duisburg-Friemersheim. . Verein Gofus sammelt bei Golfturnier 10.000 Euro für Sanierung eines Spielplatzes in Friemersheim. Welthandballer Daniel Stephan übernimmt Patenschaft.

Für seinen nächsten Heimattrip hat Daniel Stephan neben dem Besuch von Eltern und Freunden einen weiteren angenehmen Pflichttermin im Kalender stehen. Der Welthandballer des Jahres 1998 will dann nachschauen, ob an der Spichernstraße in Friemersheim auch alles in Ordnung ist. Hier befindet sich nämlich ein – teils aus privater Hand – frisch sanierter Kinderspielplatz.

Im Verein Gofus haben sich 550 prominente Sportler, unter anderem eben Daniel Stephan, zum Golfen zusammengetan. Hierbei erspielen sie bei Turnieren Gelder, die durch die Institution „Platz da!“ in die Sanierung maroder Spiel- und Bolzplätze investiert werden. Gofus-Vorstands-Mitglied Holger Witzig erklärt: „Das erspielte Geld kommt stets finanzschwachen Kommunen zu Gute, das heißt, in München-Grünwald oder an der Düsseldorfer Königsallee sind wir nicht aktiv. Wir legen die Kaufkraft vor Ort zu Grunde.“ So würden dem Verein stets jede Menge Bewerbungen vorliegen, wenig betuchte Städte aus dem Ruhrgebiet hätten gute Chancen auf die Aufhübschung eines Platzes. „Insgesamt haben wir in ganz Deutschland 115 Spielplätze gefördert, sieben davon in Duisburg“, erklärt Witzig. Der Verein verfahre stets so, dass er höchstens die Hälfte des für die Sanierung fälligen Betrages übernimmt, „für den Rest muss die jeweilige Stadt selbst sorgen.“ Pate stünde dann immer jemand, der mit der Stadt oder dem Stadtteil verbunden sei. 10.000 Euro waren bei einem vom MSV Duisburg organisierten Golfturnier zusammengekommen. Dieses Geld, so verfügte es der Verein, solle selbstverständlich auch in Duisburg verbaut werden. Die Stadt mit ihrer für die Spielplätze zuständigen Abteilung WBD (Wirtschaftsbetriebe Duisburg) sorgte für den Restbetrag. „Wir haben allerdings mehr als 10.000 Euro investiert“, sagte Oberbürgermeister Sören Link bei der gestrigen Eröffnung des Areals. Der SPD-Mann freute sich über das Gofus-Engagement: „Sie haben das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und so bei der Sanierung eines Spielplatzes geholfen, der nicht auf der städtischen Sanierungsliste steht.“

Wer, wie viel Geld für den neuen Platz bezahlt hat, war den Kindern des Friemersheimer Viertels vergleichsweise gleichgültig. Bei strömendem Regen nahmen sie Rutsche, Kletterturm und auch den Paten Daniel Stephan in Beschlag. Der zeigte den Jungen und Mädchen seine Paten-Urkunde und versprach, schon bald wiederzukommen.

Für Ordnung muss er dann aber hoffentlich nicht sorgen. Pflege und Wartung obliegt den WBD, die versprechen, auf alle Spielplätze ein wachsames Augen zu haben...

DANIEL STEPHAN
Rheinhausen, heute
Duisburg, steht im Pass von Daniel Stephan (42). Er spielte beim VfL und auch beim damaligen Erstligisten OSC Rheinhausen, bevor er 1994 zum TBV Lemgo wechselte. Dort beendete er seine Handball-Laufbahn als Spieler, in dem Ort im Kreis Lippe lebt er noch heute.
Stephan wurde
mit der Nationalmannschaft 2004 Europameister und holte bei Olympia 2004 in Athen die Silbermedaille. In 183 Länderspielen warf er 590 Tore.
Nach einigen Stationen
als Trainer und Sportdirektor in Lemgo und Düsseldorf arbeitet er heute als Experte für den Fernsehsender Sport 1 und berichtet von den Spielen der 1. Handball-Bundesliga.