Duisburg-Homberg. . Ein Projekt namens Trajekt-Promenade soll neben der Industriebrache „Schmitz&Söhne“ auch die bald verwaiste Plange-Mühle enthalten. Es gibt viele Pläne und ein Hauptproblem: Es fehlt ein Investor.

Wie überquerten vor 160 Jahren Eisenbahnen den Rhein, gab es doch die heutigen Brücken damals noch gar nicht? Per Aufzug, beziehungsweise Hubbrücke. Die Waggons wurden auf Fähren verladen, gelangten so über den Eisenbahnhafen von Homberg nach Ruhrort. Geblieben ist von der „Ruhrort-Homberger Trajektgesellschaft“ lediglich der Hebeturm am Homberger Rheinufer. Bleiben soll auch der Name Trajekt, nach ihm soll der geplante Wohn- und Grüngürtel entlang der ehemaligen Eisenbahnlinie (siehe Grafik) benannt werden.

„Das Thema ,Homberg an den Rhein‘ beschäftigt uns schon seit vielen Jahren“, sagt Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann. Aktuell befinden sich in dem Gebiet unter anderem zwar auch Wohnungen, dominiert wird die 12,5 Hektar große Fläche allerdings von der Industriebrache Schmitz&Söhne und von der Plange-Mühle. Die Mühle, vielmehr das verkündete Aus der Mehlproduktion Ende des Jahres (wir berichteten), sorgt jetzt dafür, dass sich die Politik wieder einmal mit der sogenannten „Trajekt-Promenade“ beschäftigt.

„Das Mühlengebiet soll ebenso Teil des Projektareals werden, in dem Industrie einer Wohnbebauungsamt Grüngürtel weichen soll“, erklärt Paschmann. Interessant machen möchten Politik und Verwaltung das Gebiet für Investoren und Projektentwickler, die das zum Teil verwaiste Gebiet direkt am Rhein zu neuem Leben erwecken sollen. Beides sorgt allerdings seit Jahren für Probleme.

Laut des Bezirksbürgermeisters gibt es in Sachen Schmitz&Söhne – die Fabriken rund um die Königstraße stehen seit vielen Jahren leer – keinerlei Neuigkeiten. Mit dem Rechtsnachfolger der Firma sei bisher keine Einigung darüber zu erzielen, das Gelände einer andere Nutzung zuzuführen, heißt es aus dem Bezirk. Sollten Flächen zur Verfügung stehen, würde Homberg wohl noch immer nicht näher an den Rhein rücken, es fehlt schlicht ein Investor. Eine Erklärung dafür, warum im Gegensatz etwa zu vielen anderen Städten längs des Rheins, keinerlei Interesse bestehe, konnte bisher niemand liefern.

Plan: Bis zu 268 Häuser

In der Vorlage für Bezirksvertretung und Stadtrat sowie in den städtischen Plänen für „Duisburg 2027“ können daher bislang nur Wunschvorstellungen stehen. Von einer „markanten Wegeverbindung mit Freizeitwert für Fußgänger und Radfahrer“ ist in der Vorlage die Rede und auch von einem „harmonischen Siedlungsbild mir spürbaren Gemeinsamkeiten.“ Im Strategiepapier „Duisburg 2027“ ist die Rede von zwischen 149 und 268 Bauten (Einfamilienhäuser: 60 bis 89; Mehrfamilienhäuser: 89 bis 179).

Damit niemand dazwischen funkt und dieses (wann auch immer umgesetzte) Zukunftsbild zerstört, kommt nun der neue Aufstellungsbeschluss fürs Gelände. Stimmt der Rat zu, soll ein städtebauliches Konzept erarbeitet werden, darauf folgt eine öffentliche Auslegung. Mit der Hoffnung, dass das Konzept dem ein oder anderen Investor gefällt...