Duisburg-Homberg. . Das Feuer in der Turnhalle Ottostraße hat das gesamte Equipment des Amateur-Box-Clubs (ABC) Homberg zerstört. Befreundete Verein bieten Hilfe an.

Um 22.13 Uhr hatte am Samstagabend Harald Jonischeits Handy geklingelt. „Trainer, die Halle brennt“, lauteten die Worte vom Hausmeister der Ottoschule. Damit seien schlimme Befürchtungen noch im negativen Sinne übertroffen worden, sagt der Vorsitzende und auch Fachübungsleiter des Amateur-Box-Clubs (ABC) Homberg. „Ein Einbruch wäre schon übel gewesen, das Feuer ist für den Verein eine Katastrophe.“

Seit der Fertigstellung der Sporthalle im Jahr 1974 ist, vielmehr war der Bau Heimat des Traditionsvereins. „Unser gesamtes Material, beginnend bei Pratzen und Handschuhen bis hin zu einem kompletten Boxring mit Seilen und Ringecken lagerte hier in Schränken. Das Feuer hat alles zerstört“, berichtet der 62-Jährige. So könne man ein Angebot der Stadt-Tochter DuisburgSport, zum Training in nahegelegene Hallen umzuziehen, eigentlich gar nicht annehmen, ohne Equipment kein Boxsport.

Harald Jonischeit – seit Anfang der 1980er-Jahre steht er dem ABC vor – ist aktuell dabei, den entstandenen Sachschaden aufzulisten. „Das ist gar nicht so einfach, es waren ja auch ältere Sachen dabei und ich muss herausfinden, was die jeweilige Neubeschaffung kostet. Ich gehe davon aus, dass Material im Gesamtwert zwischen 5000 und 8000 Euro verbrannt ist.“

Unklare Zukunft

Die Frage, wie es jetzt mit dem Verein weitergeht, kann Jonischeit nur schwer beantworten. „Einige unserer Boxer, insgesamt haben wir 50 Mitglieder, werden sicher zu anderen Vereinen wechseln“, mutmaßt er. Was die ABC-Zukunft akut bedrohen würde. Einen Stamm hofft er halten zu können und freut sich sehr über Angebote, die ihm andere Boxvereine gemacht haben. So könne man beim ABC Rheinhausen ebenso mittrainieren wie bei ABC Rheinkamp in Moers und bei Westende Hamborn.

Diesen Vereinen ist Jonischeit sehr dankbar, aktuell versucht er sich als Logistiker. „Wir haben 80 Prozent Jugendliche, die aus dem direkten Umfeld kommen und ich bin einer der wenigen, der ein Auto hat.“ Jonischeit hofft, dass sein inzwischen 92 Jahre alter Verein überlebt, „es ist mein einziges Hobby, in das ich über die Jahre auch immer wieder Geld investiert habe.“ Durch Gebühren und laufende Kosten sei der Verein nämlich „ein Zuschussgeschäft.“

Die Stadt hält sich mit Neuigkeiten zur Zukunft der Hallenruine bedeckt. Die Bestandsaufnahe und auch Gespräche mit der Versicherung seien in vollem Gange, noch sei nicht klar, wie hoch der Sachschaden ist, so ein Sprecher. Harald Jonischeit will bis Ende der Woche seine Schadensliste fertig haben und geht davon aus, dass die Versicherung des Hallenbesitzers, das städtische Immobilien-Tochter IMD, für den Schaden aufkomme. Oder eben der oder die Brandstifter, sollten diese denn jemals ermittelt werden...