Duisburg-Hochheide. . Die Stadt bleibt bei ihrem Plan, die Pestalozzischule in Hochheide bis zum 31. Juli 2017 zu schließen. Übernahme durch den LVR sei aufgrund niedriger Zahlen nicht genehmigungsfähig
Nicht nur die Bundesregierung, auch der Landschaftsverband Rheinland (LVR) mit Sitz in Köln wird von einer aus CDU und SPD bestehenden Koalition regiert. Auch hier gibt es Koalitionsvereinbarungen, eine davon sieht vor, dass der LVR die Trägerschaft von Förderschulen übernehmen würde, wenn es der aktuelle Träger denn wünsche. Angewendet auf die zur Schließung anstehende Pestalozzischule in Homberg (wir berichteten), könne man doch den LVR ins Boot holen, regte jüngst die hiesige FDP an. Nur wird daraus mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nichts.
„Diese politische Absichtserklärung ist für Duisburg nicht anwendbar“, sagt Ralph Kalveram. Laut des Leiters vom Amt für Schulische Bildung könne der LVR die Pestalozzischule nicht übernehmen, da es zu wenige Schüler gebe. „Wir wollen die Schule schließen, da die Mindestschülerzahl von 144 nicht erreicht wird. Auch der LVR als Träger würde von der Bezirksregierung Düsseldorf keine Genehmigung erhalten.“
Laut Stadtverwaltung bleibt es also beim Antrag auf Schließung der Schule, über eine entsprechende Beschlussvorlage entscheidet der Stadtrat in seiner kommenden Sitzung am 27. April. Die Schließung soll am 1. August sukzessive beginnen, zum 31. Juli 2017 soll dann Schulschluss sein an der Ottostraße 123. 87 Schüler werden laut Schulamt dann dort noch unterrichtet. Wechseln sollen die Kinder an die Dahlingschule in Friemersheim, dort gibt es ebenso einen Förderschwerpunkt Lernen. Andere Möglichkeit: Wechsel zur Regelschule.
Die Pestalozzischule besuchen aktuell 120 Mädchen und Jungen, auf die Dahlingschule gehen 109 Schüler. Laut der Beschlussvorlage wolle man die Dahlingschule durch den Übergang von Pestalozzischülern stabilisieren. Als Begründung für den Standort Friemersheim und gegen den Standort Hochheide gibt die Verwaltung an, dass es an der Dahlingschule eine Sporthalle, einen Sportplatz und an der benachbarten Grundschule ein Lehrschwimmbecken gebe. Dieses sei für Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf von Bedeutung, heißt es weiter.
Die Schulkonferenz der Pestalozzischule hat sich bereist im September vergangenen Jahres gegen die Schließung ihrer Schule ausgesprochen, die Zerschlagung vieler Förderschulen durch die Aufhebung der Ausnahmeregelung zur Mindestschülerzahlverordnung sei nicht im Interesse der Schüler, heißt es in einer Erklärung. Man nehme die Planungen der Stadt zur Kenntnis und fordere, das nach der Auflösung der Schule im Sommer 2017 die individuellen Belange der Schüler, etwa der Transport zu einer anderen Schule, mit der Schule und den Eltern abgesprochen werden müssten.