Duisburg-West. . Die Rheinhausen-Halle ist zum Ärger der Leserin Maria Albrecht nicht komplett barrierefrei ausgebaut. Ähnliches gilt für weitere Hallen im Westen. Eine Übersicht.

Maria Albrecht schätzt das in der Rheinhausen-Halle gebotene Veranstaltungsprogramm. Die 86-jährige Rheinhauserin ist laut eigener Aussage „sehr kulturinteressiert.“ Theater, Ballett und Co. schaut sie aber stets in der Innenstadt an, etwa im Theater am Marientor oder in der kleinen Mercatorhalle. Der Grund: Die Rheinhausen-Halle, so schön sie sie architektonisch auch finden würde, sei für sie, da sie nicht mehr ganz so gut zu Fuß sei, barrierefrei nicht zu erreichen.

„Ich fahre stattdessen für 13 Euro pro Fahrt in die Stadt und gehe dort ins Theater“, sagt sie, wohlwissend, dass etwa das historische Stadttheater ob seines Alters auch nur bedingt barrierefrei erreichbar ist. Aber: „In der Rheinhausen-Halle komme ich nicht auf die Toiletten und auch nicht auf die Plätze.“

Dem stimmt die Stadtverwaltung auf Anfrage nur teilweise zu. „Es gibt eine Rollstuhlrampe, man kommt also barrierefrei hinein, in der Halle gibt es vier Rollstuhlplätze und vier Begleitplätze, ebenso vorhanden ist ein Behinderten-WC“, so Sprecher Falko Firlus. Seine Einschränkung: Lediglich einige ausgewiesene Plätze im Parkett seien ohne Stufen erreichbar.

Wie steht es insgesamt um die größeren Hallen im Westen der Stadt? „Die Homberger Glückauf-Halle ist barrierefrei ausgebaut worden, ebenso die AEG-Sporthalle in Rumeln. Hier gibt es barrierefreie WC’s und Zugänge“, schreibt Sprecherin Gabi Priem. Grundsätzlich sei festzustellen, dass bei älteren Bauten, etwa bei der Sporthalle an der Krefelder Straße, aus heutiger Sicht keine Barrierefreiheit bestehe. „Die Halle ist ebenso wie die Rheinhausen-Halle Mitte der 1970er-Jahre nach den damals geltenden Richtlinien gebaut worden“, erklärt sie. Barrierefreiheit nach heutigen Richtlinien sei baulich nicht darstellbar, man könne lediglich Verbesserungen vornehmen, etwa – wie geschehen – Behinderten-Parkplätze an der Krefelder Straße bauen oder die genannte Rampe an der Rheinhausen-Halle. „Ein weiterer Ausbau hinsichtlich der Barrierefreiheit wäre zwar wünschenswert, ist aber finanziell nicht zu stemmen. Wir reden hier dann gleich von siebenstelligen Summen“, schreibt Priem.

Alternative Glückauf-Halle?

Für Maria Albrecht bedeutet das, dass sie entweder die Rollstuhlrampe in Rheinhausen benutzt, zudem ein Ticket für einen barrierefreien Platz bucht. Oder weiterhin für 13 Euro pro Tour in die Innenstadt fährt. Alternativ könnte sie ihr Taxi auch etwas günstiger nach Homberg-Hochheide lenken lassen, spielt doch das Landgraf-Tournee-Theater einige seiner Veranstaltungen in einem Jahr in Rheinhausen und im darauf folgenden in Homberg und umgekehrt...

Duisburger Hallen – barrierefrei
Veranstaltungshallen
in der Innenstadt, etwa das Theater am Marientor und auch die kleine Mercatorhalle sind ob ihrer recht jungen Baujahre barrierefrei errichtet worden. Beim Umbau der Eissporthalle wird laut Stadtverwaltung Barrierefreiheit mit berücksichtigt, ebenso beim Bau der 4-fach Sporthalle in Hamborn und auch beim Bundes- und Landesleistungszentrum für den Kanusport an der Regattabahn.
Die Sporthalle
des Berufsschulzentrums Neudorf ist laut Aussage der Stadt ebenso barrierefrei erstellt worden wie auch das Hallenbad Toeppersee an der Bergheimer Straße.