Untersuchungen für Neubau einer Notunterkunft neben Asylbewerberheim an Voßbuschstraße laufen. Bauvoranfrage für Heim für 100 Personen liegt vor. In dieem Fall lädt Bezirksamt zur Bürgerversammlung

Die Not, das menschliche Leid in Bürgerkriegsländern ist groß, der Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland entsprechend stark. Bisher sind rund 2000 schutzsuchende Menschen in Duisburg aufgenommen worden. Doch die Stadt rechnet mit einem neuen Zustrom, knapp 2000 weitere Flüchtlinge werden in den kommenden Monaten für ganz Duisburg erwartet. Stadtsprecher Peter Hilbrands: „Der Druck ist enorm hoch.“ Vor diesem Hintergrund soll an der Voßbuschstraße in Baerl eine neue Notunterkunft für Asylbewerber gebaut werden. Dort gibt es seit rund zwanzig Jahren wie mehrfach berichtet ein Asylbewerberheim für rund Personen.

Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann bestätigte auf Anfrage, dass es eine Bauvoranfrage für das Projekt gibt: „Die Untersuchungen auf dem potenziellen Baugelände, das dem Immobilienmanagement Duisburg gehört, laufen.“ Eine Verwaltungsvorlage, über die die Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl, Bauausschuss und Rat mitentscheiden muss, gibt es aber noch nicht, so Paschmann.

Falls die Entscheidung zugunsten einer Notunterkunft im Süden Baerls falle, ist es dem Bezirksbürgermeister wichtig, die Bevölkerung mit ins Boot zu holen: „Wenn es eine Entscheidung für einen Neubau an der Voßbuschstraße gibt, werden wir gemeinsam mit dem Amt für Wohnen uns Soziales, den verschiedenen Kirchengemeinden und Wohlfahrtsverbänden zu einer Bürgerversammlung in Baerl einladen und informieren.“

Bei einer Konferenz der sieben Duisburger Bezirksbürgermeister vor einiger Zeit war man übereingekommen, dass jeder Bezirk möglichst gleichmäßig Asylbewerber aufnehmen soll. So gibt es im Bezirk Homberg mit der Voßbuschstraße als auch im Bezirk Rheinhausen mit der Notunterkunft Werthauser Straße jeweils einen Standort. Paschmann: „Aber die aktuelle Entwicklung in den Krisenländern und der anhaltende Zustrom von Flüchtlingen hat uns überholt.“

Ursprünglich war für Homberg eine weitere Notunterkunft nahe dem Malakow-Turm an der Baumstraße am Eingang des Gewerbegebiets Rheinpreußen geplant. „Die neue Landesgesetzgebung sieht vor, dass auch in einem Gewerbegebiet eine Notunterkunft oder ein Asylbewerberheim gebaut werden kann“, erläutert Hans-Joachim Paschmann.

Standort in Alt-Homberg verworfen

Diese Pläne verwarf die Stadt allerdings zunächst. Dagegen dürfte ein Neubau für 100 Personen vergleichsweise unstrittig sein. Denn an der Voßbuschstraße gibt es fast keine Wohnbebauung, an der Verlängerung der Straße nur ein Gewerbegebiet. Andererseits ist die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung für das bestehende Asylbewerberheim schon seit Jahren groß. Zahlreiche Baerler spenden für die insgesamt 194 Bewohner Kleidung und Spielzeug oder helfen Kindern bei den Hausaufgaben.