Duisburg-Baerl. . Alle fünf Jahre treffen sich die Sappeure der Bürgerschützengesellschaft Baerl von 1485. Gesprächsthemen gibt es viele, so steht wieder das langersehnte Schützenfest an,

Gleich mehrere Generationen von Königsleibwächtern trafen sich jetzt in der Baerler Gaststätte „Waldhof“. Etwa alle fünf Jahre kommen die aktiven und ehemaligen Sappeure der Bürger-Schützengesellschaft Baerl von 1485 zusammen, um über Vergangenes und Neues zu sprechen und Erinnerungen auszutauschen.

Da sind an erster Stelle natürlich die alle drei Jahre stattfindenden Schützenfeste: drei Tage bei denen der volle Einsatz der Sappeure gefordert ist. Ihre Sternstunde ist der sonntägliche Umzug. Dann beseitigen sie in ihren rot-weißen friderizianischen Uniformen, die Hindernisse, die dem Königsthron den Weg durch Baerl versperren. Bei den mit viel Liebe und Einfallsreichtum aufgebauten Sperrungen ist der volle Körpereinsatz der Männer gefragt. Im „Waldhof“ gab es viele Fotos dieser Hindernisse und derer Beseitigung zu bestaunen und sogar einen Film, bei dem die Sappeure bei einem Umzug mit der Kamera begleitet wurden.

Französische Vorbilder

Der Name der Sappeure leitet sich übrigens von den französischen Vorbildern ab, die zur Zeit von Napoleon als Truppenhandwerker unter anderem Hindernisse beseitigt haben. Ausgestellt waren im „Waldhof“ aber auch einige Haftbefehle, die die Sappeure bei jedem Schützenfest vollstrecken. Wer sich nämlich den Befehlen des Hauptmanns widersetzt, muss damit rechnen, in die Sappeurs-Bude abgeführt zu werden, wo er sich nur mit einer Auslöse freikaufen kann. „In manchen Baerler Kellern hängen die Haftbefehle wie Trophäen an der Wand. Manche Leute wären geradezu beleidigt, wenn sie bei einem Schützenfest keinen Haftbefehl bekommen würden“, erzählt Peter Neuhaus. Der ehemalige Hauptmann hat das Treffen gemeinsam mit den anderen Ex-Hauptleuten und dem aktuellen Chef Björn Reimer organisiert.

„Für viele Leute ist es eine große Ehre bei den Sappeuren mitzumachen“, so Neuhaus. Auch der Zusammenhalt sei einfach toll. Egal, ob amtierender Sappeur oder ehemaliger: „Das Band zwischen uns ist immer da.“ Wenig verwunderlich ist, dass aus den Sappeuren schon einige Könige der Bürger-Schützengesellschaft entstanden sind. Davon waren auch einige beim Treffen dabei. Denn sie schätzen die Mitglieder ihrer Leibwache, aus der sie teilweise selbst entstammen, ganz besonders...

Königsschießen am 16. Mai
In diesem Jahr
sind die Sappeure wieder besonders gefordert. Denn am 16. Mai beginnt mit dem Königsschießen das Schützenfest.
Vom 29. Mai
bis zum 1. Juni steigen dann Krönungsball und Festumzug.