Duisburg. Der Circus Paul Busch gastiert ab Freitag in Friemersheim. Dagegen wollen Tierschützer demonstrieren - wegen der Dressur-Nummern mit Tieren.
Der Zirkus ist in der Stadt: Ab Freitag lädt das Ensemble des Circus Paul Busch auf dem Bürgermeister-Johann-Asch-Platz in die „Arena der Attraktionen“ ein. Versprochen werden „waghalsige Aktionen am Todesrad, zeitgemäße Clownerie und Dressurleistungen“. Genau letztere stößt den Tierschützern in Rheinhausen bitter auf. Gegen die Premierenveranstaltung haben die Organisationen „animal peace Tierhof“, Partei Mensch, Umwelt und Tierschutz“, „Aktion Fair Play“ und „Initiative Anti-Corrida“ eine Demonstration ins Leben gerufen.
Für die Tierrechtler ist das Treiben in der Manege „keine hochkarätige Unterhaltung, sondern schlichte Tierquälerei“. Denn schließlich beherrsche kein Tier von Natur aus solche Kunststücke, Stock- und Peitschenhiebe dazu gezwungen werden.
Mechthild Mench von der Initiative Anti-Corrida: „Zirkus ist ein mobiler Tierknast.“ Jeder weiß, dass die Tiere nicht artgerecht leben können.“ Diese Ansicht teilt auch der Mitorganisator der Demonstration, Sven Fucker: „Eine artgerechte Haltung kann nicht gewährleistet werden, weil die Lebewesen dort auf engstem Raum eingesperrt werden.“
Ein Pony zum Beispiel gehöre auf eine Koppel, auf der es „zu allen Seiten 30 Meter laufen kann“. Auf den Zirkusplätzen gebe es jedoch keinen Auslauf. „Die Tiere werden nach der Vorstellung wieder eingesperrt und, wenn der Zirkus weiterzieht, in dunkle LKW verladen und abtransportiert“, so Fucker. Henry Frank von der Direktion des Circus Paul Busch kennt all diese Vorwürfe, beteuert jedoch, dass seine Tiere stets gut behandelt werden: „Ein Zirkus ist heutzutage der meistkontrollierte Betrieb was den Umgang mit Tieren angeht.“
Unangekündigte Kontrollen
So müsse er sich beim zuständigen Veterinäramt eine Woche vor der Premiere ankündigen, danach gebe es einmal pro Woche unangekündigte Kontrollen. Das Ergebnis werde dann in ein so genanntes Tierbestandsbuch eingetragen. „Darin wird alles festgehalten, auch etwaige Mängel in Sachen Ernährung oder Unterbringung“, so Frank. Sollte das Veterinäramt bei der Kontrolle auf Missstände stoßen, drohe dem Zirkus ein Entzug der Lizenz zur Tierhaltung.
Mit den Demonstranten will die Zirkusdirektion indes nicht in Dialog treten: „Das haben wir schon einmal versucht“, erinnert sich Henry Frank. „Aber da ist keine vernünftige Argumentation möglich. Diese Leute haben ihren festen Standpunkt und lassen sich davon auch nicht abbringen.“ Der Zirkus hat noch bis zum 1. März seine Zelte auf dem Bürgermeister-Johann-Asch-Platz aufgeschlagen.