Duisburg-Hochheide. . Bezirksvertretung beschließt Sanierungssatzung für Homberg-Hochheide. Pläne zur Nutzung des Areals nach dem Abriss der „Weißen Riesen“ gibt es bereits.
Wüsste man es nicht besser, man hätte sich auch im Parlament einer US-Stadt befinden können. Kursierten im Saal des Homberger Bezirksamtes doch Begriffe wie „Urban Farming“ und „Urban Gardening“. Diese Tätigkeiten, die Begriffe bedeuten so etwas wie gemeinsames Landwirtschaften oder auch Gärtnern in der Stadt, möchte die Verwaltung möglichst bald dort sehen, wo heute noch die „Weißen Riesen“ thronen. Die Sanierungssatzung für Homberg-Hochheide hat mit der Bezirksvertretung (BV) die erste Etappe auf ihrem Weg durch die politischen Gremien genommen. Einstimmig beschloss der Bezirk das mit insgesamt 21 Millionen Euro veranschlagte Sanierungsprojekt.
Ohne lange Debatte passierte das Projekt die BV, so mancher Politiker war gar zum Feixen aufgelegt: Dem Optimismus aus der SPD-Fraktion, dass das Gebiet bereits in fünf Jahren saniert sei, mochte sich Freidemokrat Thomas Rangs gerne anschließen: „Wenn das klappt, spendiere ich ein Fässchen Bier.“ Die Ankündigung wurde zu Protokoll genommen.
Das Projekt, das die Stadt schon einmal als „Central Park Hochheide“ bezeichnet hat, wird bekanntlich mit 80 Prozent vom Land NRW bezuschusst. Von den 21 Millionen Euro geplanten Gesamtkosten, kommen also um die 17 Millionen aus Düsseldorf. 7,2 Millionen Euro seien bereits in Duisburg angekommen, hieß es in der Sitzung, die Gelder dürften auf mehrere Jahre verteilt bis zum Jahr 2018 ausgegeben werden.
Die Aufwertung des Quartiers soll wie berichtet über den Rückbau von Wohnraum geschehen. Die Stadt plant zunächst den Ankauf von zwei leerstehenden „Weißen Riesen“ (Friedrich-Ebert-Straße 10-16 und Ottostraße 24-30). Bei der Ruine Ottostraße will man bei einer Zwangsversteigerung zuschlagen, aktuell würde der Wert des 20-Etagers ermittelt. Wie genau die Stadt über den Freimarkt an das andere leere Hochhaus und auch an zwei weitere kommen will, verrät die Vorlage nicht.
Gesamtvolumen: 21 Millionen Euro
Fakt ist: Die Besitzer haben Widerstand angekündigt, würden, wenn überhaupt, nur zu marktüblichem Preis verkaufen. Das bedeutet, dass von den 21 Millionen Euro lediglich ein Haus gekauft und abgerissen werden könne.
Bei der Stadt und auch in der Politik macht man sich derweil bereits Gedanken um die Nutzung der Flächen nach dem Abriss der 60 Meter hohen Wohntürme. Der Bau von Wohnhäusern sei tabu, man denke an Begrünung. Und da gemeinschaftliches städtisches Gärtnern gerade im Trend liege, wäre selbstverständlich auch das möglich...