Duisburg-Homberg. . Stadtwerke erhöhen Grundpreis für Rheinhauser Hauseigentümer zweimal in zwölf Monaten. Versorger begründet doppelte Erhöhung mit hohen Fixkosten
Viele Bundesbürger sparen eifrig Strom, Heizöl, Gas und Wasser. Doch was sie an Kosten einsparen, wird oft schnell wieder von Preissteigerungen aufgefressen. Ein Beispiel aus Rheinhausen: Manfred Borowski besitzt ein Haus In der Rheinau in Hochemmerich. Der 65-Jährige spart, wo er kann, auch beim Wasser. Doch sein Sparwille wurde nicht belohnt: 2012/2013 flatterten Borowski drei Rechnungen seines Wasserversorgers, der Stadtwerke Duisburg, ins Haus. Bis zum 30. Juni 2012 bezahlte er noch 6,44 Euro Grundpreis pro Jahr, ab 1. Juli 2012 bis 31. Mai 2013 stieg der Grundpreis auf 15,84 Euro pro Jahr. Ab 1. Juni 2013 bis heute muss der Rentner für den Grundpreis 29,44 Euro berappen.
Der Verbrauch sinkt - das Netz bleibt
„Diese Erhöhung von 6,44 auf 29,44 Euro, also von 375 Prozent innerhalb von nur zwölf Monaten, halte ich für unangemessen und nicht mehr vertretbar“, schrieb Borowski Ende Juni den Stadtwerken. Er bat um eine Erklärung. Ende Juli antworteten die Stadtwerke: Nach allgemeinen Erklärungen über das Trinkwasser in Duisburg („Bestnoten für das Wasser der Stadtwerke Duisburg hygienisch einwandfrei, sorgsam kontrolliert, gesundheitlich unbedenklich“) kam das Kunden Dialog Center schließlich zur Sache: Man habe die Wasserpreise zum 1. Juli 2012 erhöhen müssen, zumal die letzte Preiserhöhung damals acht Jahre zurücklag. Inzwischen seien aber die Beschaffungskosten gestiegen. Ein zweiter Grund für die höheren Wasserpreise liege in der demografischen Entwicklung, die Einwohnerzahl schrumpfe ständig von einst rund 592 000 auf heute 487 000 Bürger. Trotzdem müsse die Infrastruktur, also das Leitungsnetz, flächendeckend gewartet, instandgesetzt oder erneuert werden. Zugleich sei die Nachfrage nach Leitungswasser - auch wegen des Sparverhaltens - rückläufig. Folge: „So verteilen sich die Kosten auf weniger Abnahmestellen, die immer weniger Wasser verbrauchen.“
Manfred Borowski findet diese Antwort unbefriedigend und „wenig ergiebig“, spricht weiter von einer „maßlosen Preistreiberei“ des Wassermonopolisten Stadtwerke, die beendet werden müsse. Auf Nachfrage erklärte Stadtwerke-Sprecher Thomas Nordiek die Preiseerhöhung so: „Der Grundpreis setzt sich aus Fixkosten zusammen die gleich bleiben und die Stadtwerke nicht beeinflussen können.“ Dazu gehöre unter anderem die Pflege des Leitungsnetzes, die Bereitstellung von Wasserzählern und die städtischen Wasserwerke in Bockum und Wittlaer.