Rheinhausen. . Ökumenische Krankenhaushilfe am Johanniter in Rheinhausen bestehtseit 40 Jahren. 50 Ehrenamtler kümmern sich täglich um Patienten
Es sind kleinere Dienste und Handreichungen, die die 50 Damen und drei Herren der Ökumenischen Krankenhaushilfe im Johanniter Krankenhaus Rheinhausen am Kreuzacker leisten. Landläufig besser bekannt sind die helfenden Hände als Grüne Damen und Herren. Und in dem Rheinhauser Krankenhaus sind sie mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Seit nunmehr 40 Jahren stehen sie den Patienten und damit auch dem professionellen Pflegepersonal zur Seite. Unlängst wurde dieser runde Geburtstag gebührend gefeiert.
Immer als Team im Einsatz
Die heute 86-jährige Martha Kohnen und Brigitte Werkle gründeten seinerzeit den Hilfsdienst, der heute mit zu den ältesten zumindest in Nordrhein-Westfalen zählt. Denn inspiriert vom Volunteer Service in den USA hatte Brigitte Schröder im Jahre 1969 eine solche ehrenamtliche Einrichtung in Düsseldorf gegründet.
Die wichtigste Aufgabe der Grünen Damen und Herren ist heute, Patienten zu besuchen, mit ihnen zu sprechen oder einfach nur zuzuhören. „Es gibt viele Menschen, deren Angehörige weit weg wohnen und kaum Zeit für Besuche haben“, weiß Regina Steven, Leiterin der Ökumenischen Krankenhaushilfe und erläutert mal einen typischen Alltagsablauf der „guten Feen“. Von montags bis freitags zwischen 9 und 12 Uhr sowie sonntags von 8 bis 11 Uhr wird der ehrenamtliche Dienst geleistet. Zumeist ist täglich ein Team von drei bis vier Damen im Einsatz.
Begonnen wird grundsätzlich mit einem Rundgang über alle vier Etagen des Krankenhauses. Und dann erledigen die Ehrenamtlerinnen all das, wozu sie gebeten werden, holen auf Wunsch Zeitschriften, melden Telefone an. Darüber hinaus obliegt ihnen die Betreuung der Krankenhausbibliothek, die in einem Raum im fünften Stock zu finden ist. Während in früheren Jahren sonntags stets vor den Gottesdiensten Kopfhörer in den Patientenzimmern verteilt wurden, werden heute Patienten auf Wunsch zu den Gottesdiensten begleitet. Und in diesem Zusammenhang hat einer der Herren eine wichtige Aufgabe. Speziell die Gottesdienste im angrenzenden Altenheim begleitet er musikalisch mit einem Akkordeon.
Früher leisteten die Ehrenamtler auch sogenannte Lotsendienste. „Das können wir heute nicht mehr leisten, weil dieser Dienst bedeutet, dass jemand ständig am Empfang präsent ist“, erläutert Steven und betont: „Wir sind keine Konkurrenz zu den Festangestellten.“ Damit übernehmen die Grünen Damen keine Aufgaben, die einem bezahlten Arbeitsplatz zugeordnet sind, wie zum Beispiel Essenausgaben. Die 49-Jährige gehört seit 2005 zu den Grünen Damen, nachdem sie von eben einer solchen angesprochen wurde. Sie war damals die Jüngste in dem Team, übernahm vor einiger Zeit das Amt der Leiterin von Anneliese Flasbarth, die aus Altersgründen zurück getreten war.
Neue Ehrenamtler willkommen
Nach wie vor ist Regina Steven die Jüngste in der Gruppe. Viele der Damen und Herren sind etwa 80 Jahre alt, die meisten von ihnen haben mit 65 Jahren das Ehrenamt aufgenommen. Deshalb sind neue Mitstreiter stets willkommen. Eine Neuerung deutet sich an. So hatten vor einiger Zeit vier Frauen muslimischen Glaubens den Kontakt zum katholischen Krankenhausseelsorger Ulrich Koch gesucht. Die jungen Frauen hatten offenbar bei Krankenhausbesuchen von dem Dienst gehört. Mittlerweile gibt es mit ihnen Gespräche. Regina Steven hofft, dass sie aufgenommen werden und regelmäßig mitarbeiten. Denn das Ehrenamt bedeutet nicht nur Arbeit. Auch die Geselligkeit wird gepflegt. Als kleines Dankeschön gibt es jedes Jahr einen Jahresausflug mit einem Bus, der vom evangelischen Gemeindeamt und Krankenhaus gesponsert wird, und in der Weihnachtszeit eine Adventsfeier.