Duisburg-Rheinhausen/Berlin. . Dreigeschossiger Weltkriegsbau an der Krefelder Straße kommt unter den Hammer, Mindestgebot: 150 000 Euro. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hatte vor anderthalb Jahren mehr als doppelt so viel haben wollen.
Ob sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben da wohl verspekuliert hat? 335 000 Euro wollte die Anstalt im Mai vergangenen Jahres durch den Hochbunker (Baujahr 1941) an der Krefelder Straße 46 in Rheinhausen erzielen. Einige Interessenten wollte man an der Hand gehabt haben. Ein ernsthafter Interessent war offenbar nicht dabei. Denn am 29. und 30. November bringt das in Berlin ansässige Auktionshaus Karhausen das steinerne und stählerne Ungetüm unter den Hammer. Mindestgebot: 150 000 Euro.
„Der Bunker wird im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben angeboten,“ teilt Auktionator Matthias Knake in einer Mail an unsere Redaktion mit. Um auch gleich mit einem Werbefeldzug für das Haus zu starten: „Der Bunker mit 455 Quadratmetern Grundfläche und 1700 Quadratmetern Grundstück wurde bereits vor Jahren zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut.“
Laut Informationen der Redaktion steht ein Großteil des Gebäudes leer. Lediglich eine Wohnung und ein Büro, das der Sozialverband VdK nutzt, sind vermietet, jährliche Mieteinnahme für den künftigen Besitzer: 5800 Euro.
„Guter Gebäudezustand“
Weiter mit der Werbung: Das Auktionshaus habe in Abstimmung mit dem Eigentümer zudem eine Bauvoranfrage zur Aufstockung des Bunkers mit einem Sockelgeschoss (Penthouse) und Anbau eines Außenaufzuges gestellt. „Die Anfrage wird voraussichtlich bis zur Auktion positiv beschieden“, schreibt der Auktionator. Das genannte Mindestgebot wäre aufgrund des guten Gebäudezustands und des Entwicklungspotenzials sicher ein echtes Schnäppchen. „Zudem sind unsere Startpreise zuschlagsfähig. Auch wenn nur ein Gebot abgegeben wird, muss dafür der Zuschlag erteilt werden, das haben wir mit dem Eigentümer verbindlich vereinbart. Wir sind gespannt, wo bei diesem Objekt die Reise hingeht“.
Aktuelle Immobilienpreise zur Einordnung: Bei einem Kaufpreis von 335 000 Euro käme man auf einen Quadratmeterpreis von 736 Euro, bei 150 000 Euro wären es 329 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Zum Vergleich: Ein Quadratmeter Wohnfläche kostet laut der Internetplattform Immowelt in Duisburg bis zu 1488 Euro. Von einem echten Schnäppchen könne man sprechen, wenn man diese Werte mit denen aus der Nachbarstadt Düsseldorf vergleicht, hier sind mehr als 4400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche fällig.
Wer sich für das Gebäude oder weitere Flächen oder Bauten des Auktionshauses interessiert, findet unter 02331/6977073 oder nrw.karhausen-ag.de weitere Informationen. Eine Teilnahme an der Auktion sei nach Anmeldung auch per Telefon oder mit einem schriftlichen Bietungsauftrag möglich, so dass die Interessenten nicht extra nach Berlin reisen müssen.
Wobei sich die Tour aus architektonischer Sicht durchaus lohnen könnte, findet die Auktion doch im noblen BESL Meistersaal am Potsdamer Platz statt. Dort liegen die Quadratmeterpreise wohl deutlich über denen an der Krefelder Straße in Rheinhausen...