Der Mühlenberger Günther Müller ärgert sich über die Lkw-Fahrer auf der Logport-Landstraße L 473n: „Dass es zu schweren Unfällen kommt, ist eine Frage der Zeit“. Der Stadt ist das Problem bekannt, Gespräche mit dem Logport-Betreiber habe es bereits gegeben.
Günther Müller lebt im ehemals beschaulichen Rheinhausen-Mühlenberg. Früher lärmten die Lkw durch den Ortsteil, nach Bau der Logport-Straße L 473n wurde es ruhiger, durch den Bau des Containerterminals Logport III in Hohenbudberg dann wieder lauter. Müller ist genervt von der Umgehungsstraße L 473n, wobei genervt eigentlich der falsche Ausdruck ist. Er ist vielmehr besorgt.
„Dass es an den Kreuzungen zu schweren Unfällen kommt, ist eine Frage der Zeit“, sagt er. Ein Großteil der Lkw-Fahrer sei viel zu schnell unterwegs, „das geht soweit, dass man als Autofahrer Angst bekommt, wenn man von einem 40-Tonner gedrängelt wird“, sagt Müller. Fußgänger, die eine der Kreuzungen auf der Logport-Straße übequeren wollten, würden besonders gefährlich leben. „Es wird Zeit, dass hier endlich etwas geschieht.“
Genervt ist Günther Müller zudem von Lkw-Fahrern, die die Bedarfskreuzung zwischen Mühlenberg und Rumeln (weitere Informationen siehe Infokasten unten) benutzen würden. „Am Wochenenden rangieren etliche Lkw auf der Straße, um auf die kurzen Straßenstücke an der Kreuzung zu gelangen.“ So behinderten sie massiv den fließenden Verkehr. Weiteres Übel: Die Kreuzung sei an Abenden und am Wochenende nahezu zugeparkt. „Entweder gibt es nicht genügend Brummi-Parkplätze in der Umgebung oder die Fahrer nutzen diese einfach nicht.“ Hinzu komme, dass sich an der Kreuzung Wochenende für Wochenende jede Menge Müll sammeln würde.
Der Logport-Betreiber Duisport und auch die Stadt Duisburg haben sich auf Redaktions-Anfrage zur Situation in Mühlenberg geäußert: „Die Problematik ist bekannt“, schreibt Stadt-Sprecherin Gabi Priem. Man stünde in Kontakt mit der Bürgerinteressengemeinschaft und Duisport. „Das Ordnungsamt beobachtet immer wieder, dass insbesondere ausländische Lkw im gesamten Logport-Gelände parken. Sofern dies widerrechtlich geschieht, wird das geahndet.“
Geschwindigkeitskontrollen seien auf der L 473n nicht möglich, da keine Gefahrenstelle vorliege. Es gebe dort keine Unfallhäufung. „Die Müllproblematik wurde in den vergangenen Monaten mehrfach überprüft. Die angetroffenen Lkw-Fahrer wurden und werden bei Feststellen von Verunreinigungen zum Aufräumen aufgefordert. Um jedoch Verwarnungsgelder verhängen zu können, muss der Verursacher auf frischer Tat erwischt werden.“
„Es gibt genügend Lkw-Stellplätze“
Duisport-Sprecher Julian Böcker: „Für Logport III haben wir rund 20 000 Quadratmeter Fläche befestigt, um ausreichend Platz für Stellplätze zu schaffen. Hier sehen wir aktuell keinerlei Engpässe.“
Der Polizei ist die Problematik auf der Landstraße bisher nicht bekannt. Dass dort Lkw womöglich drängeln würden, könne aber durchaus sein. „Auf einem Teil der Strecke sind 50 km/h erlaubt und der eine oder andere Lkw ist mit Sicherheit schneller unterwegs.“
Info-Box:
Die beiden Straßen der Kreuzung mitten auf der L473n führen auf große Äcker, dennoch gibt es eine Ampel an der Kreuzung. Wer dort die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h befolgt, hat jedoch stets Grün.
Die Kreuzung ist im Rahmen des Baus der Straße als ein Zugeständnis an den Bauern entstanden, dem die Felder gehören. Damit der Landwirt seine Felder erreichen kann, ist eine Ampelkreuzung gebaut worden.