Duisburg-Homberg/Moers. Hans Kitzhofer ist das langjährigste Mitglied im Kulturausschuss Grafschafter Karneval. Wie sich der Karneval mit den Jahren verändert hat.
„Es muss das Jahr 2000 oder 2001 gewesen sein“, erinnert sich Hans Kitzhofer an den damaligen Tag des Nelkensamstagszugs. Die Wagen waren bereit, pünktlich loszufahren und dennoch setzte sich der Zug, der jedes Jahr von Homberg aus startet, nicht in Bewegung. Der Grund: „Eine Entenfamilie mit sechs Küken watschelte über die Straße. Wir konnten erst 15 Minuten später als geplant Richtung Moers starten“, erklärt Kitzhofer amüsiert und ergänzt: „Wenn man mich nach meinem schönsten Moment der vergangenen Karnevalsjahre fragt, dann war es dieser.“
Duisburg-Newsletter gratis abonnieren + Seiten für Duisburg: Blaulicht-Artikel + MSV + Stadtteile: Nord I Süd I West + Themenseiten: Wohnen & Immobilien I Gastronomie I Zoo]
Dabei hat der heutige Präsident des Kulturausschuss Grafschafter Karneval (KGK) während seiner Zeit als Mitglied des KGK so einige schöne Momente. Kein Wunder, Kitzhofer ist seit über 20 Jahren im Verein tätig und damit das langjährigste Mitglied des Kulturausschusses, das im Vorstand tätig ist. Angefangen habe damals alles mit einer Anfrage, ob er nicht als Senator bei den Humorica Moers einsteigen möchte. „Warum nicht?“, habe er sich damals gedacht: „Ich bin ein sehr offener Mensch und habe mich gefreut, neue Leute kennenzulernen.“
1961 fuhr der erste Nelkensamstagszug von Duisburg nach Moers
Anfang 2000 sei er dann gefragt worden, ob er den Posten des Schatzmeisters im Kulturausschuss übernehme. Diese Aufgabe führte der heute 71-Jährige bis 2011 aus. Seitdem ist er Präsident beim KGK, zu dem Karnevalsvereine aus Moers, Duisburg, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Rheinberg zählen. Was das Beste an der Arbeit als Präsident ist? „Mit Menschen zusammenzuarbeiten und die Organisation des Nelkensamstagszuges“, antwortet er prompt. 1961 ist der erste Zug von Duisburg nach Moers gefahren, damals sei er jedoch noch von Rheinhausen aus losgefahren.
Doch nicht nur der Startpunkt hat sich in den vergangenen 22 Jahren verändert. Das Wurfmaterial und auch die Wagen seien über die Jahre immer hochwertiger, aber damit auch teurer geworden, berichtet der KGK-Präsident. Zudem seien früher auch immer Pferde beim Zug mitgelaufen. Darauf verzichte der Kulturausschuss mittlerweile, weil in einem Jahr eines der Pferde ausgerutscht und gestorben sei. „Das war der schlimmste Moment in all den Jahren für mich“, gibt Kitzhofer zu.
Nelkensamstagszug fährt durch Moers und den Duisburger Westen
Er erinnert sich auch an eine Zeit, in der der Kulturausschuss gegen aggressive und betrunkene Jugendliche im Straßenkarneval vorgehen musste. „Wir sind damals in die Schulen gegangen und haben aufgeklärt und den Karneval vorgestellt.“ Dies habe „gut geklappt“, mittlerweile habe der KGK die Situation „im Griff“. Dennoch wollen die Karnevalisten die Polizei auch in diesem Jahr beim Nelkensamstagszug am 18. Februar auf bestimmte Stellen entlang der Strecke in Duisburg und Moers hinweisen, an denen vermehrt kontrolliert werden soll. „So ein Zug ist immer eine riesen Verantwortung“, gibt der Präsident zu.
Neben der großen Verantwortung, die zum Amt des KGK-Präsidenten gehört, gibt es jedoch noch eine andere wichtige Frage, die geklärt werden muss: Welches Kostüm darf beim Karneval im Jahr 2023 nicht fehlen? „Ich bin ein Befürworter von allem, was selbst gemacht ist“, betont Kitzhofer. Er erinnert sich an seine erste Karneval-Verkleidung: „Eine Mönch-Kutte, die konnte man so von der Stange kaufen und war zudem noch preiswert.“