Wedau.. Herbstkonzert des Shantychors Duisburg. Nur ein Mitglied mit seemännischer Vergangenheit. Früher sang man auf dem Bootsteg am Masurensee


„Leinen los“ hieß es am Samstag in der gut besetzten Aula der Sportschule Wedau. Die Shanty-Jungs des aus dem Duisburger Kanu- und Segelclub hervor gegangenen Chors nahmen die zahlreichen Konzertbesucher bei ihrem elften Herbstkonzert musikalisch mit auf die Weltmeere.

Mit ihren traditionellen Seemannsliedern sorgte die laut ihrem ersten Vorsitzenden Wolfgang Neuwald „leicht angestaubte Boygroup“ für maritime Stimmung, die beim Publikum bestens ankam. Seit 1983 gibt es den Shantychor Duisburg, die meisten „Shantymen“ sind von Anfang an dabei.

Singende Segler

Die entstand bei der Feier zum 60. Jubiläum des DKSC, bei der ein maritimer Chor aus Essen zu Gast war. Außerdem trafen sich Regattasegler oft auf den Bootsstegen am heimischen Masurensee, um zu singen und zu musizieren.

Wolfgang Neuwald, der auch durch das Programm führte, erläuterte, dass die meisten Chormitglieder durch ihre Segelleidenschaft einen maritimen Bezug haben. Eine „echte“ seemännische Vergangenheit hat hingegen Chormitglied Harald, der als ehemaliger Marine-Angehöriger mit Bootsmannsmaatenpfeife umgehen konnte und auch noch das „Glasen“ mit der Schiffsglocke beherrschte.

Ein Höhepunkt im Jahresprogramm sind neben den Konzerten in der Heimat die Chorreisen, die unter anderem schon mehrfach zu erfolgreichen Auftritten bei der Rostocker „Hanse Sail“ führten. Bei ihrem diesjährigen Duisburger Herbstkonzert begeisterten die Sänger und Musiker – den Shanty-Chor begleiten allein vier Akkordeonspieler sowie zwei Gitarristen und Shantyman Harald an den Bongos – die Besucher mit Liedern wie „Die Wolken, der Wind und das weite Meer“, dem traditionellen Gorch-Fock- Lied „Weiß ist das Schiff, das wir lieben“ und dem „Jamaica Farewell“, das auch schon Harry Belafonte auf seine spezielle Art interpretiert hat.

Der absolute Welthit „La Paloma“ durfte natürlich ebenso wenig fehlen wie der Hans Albers - Klassiker „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“, der prima von Shantyman Karl-Heinz dargeboten wurde und den ganzen Saal zum Seemanns-Chor machte.

Bereichert wurde das Konzert-Programm durch den Auftritt der „Friends of Dixieland“, die mit ihrem fröhlichem „Gute-Laune-Jazz“ für einen gelungenen Kontrast sorgten. Nach mehr als drei Stunden musikalischer Seefahrt und dem abschließenden „Rolling Home“ hieß es dann endgültig „Ruhe im Schiff“. Bis zum nächsten Konzert der eigentlich noch ganz munteren „angestaubten Boygroup“.