Huckingen. . 50 Jahre alt ist der Reitverein Biegerhof. Zum Jubiläum gab es am Sonntag einen Tag der offenen Stalltür. Die Aktiven präsentierten dabei, wie vielseitig sie sich mit den Vierbeinern beschäftigen. Vor allem Therapiepferde für behinderte Kinder leisten von hier aus wertvolle Dienste.
50 Jahre Reitverein Biegerhof, das war am Sonntag Anlass für einen Tag der offenen Stalltür. Bei buntem Rahmenprogramm feierten Vereinsmitglieder und Besucher das Jubiläum des Vereins.
Die Shetlandponys, auf denen die Jüngsten reiten lernen, sind kaum größer als so mancher Hofhund. Auf dem Vorplatz des Hofes tollen die Mini-Ponys herum und sorgten für Gelächter bei den kleinen Hofgästen, die mit großen Augen vor dem Zaun stehen.
„Die Shettys sind nur ein kleiner Teil unseres Programms. Wir zeigen den Besuchern heute alles, was unter unser normales Tagesgeschäft fällt “, berichtet Vera Mommers, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins. „Das geht von der Dressurstunde über den Springunterricht bis hin zu einer Pony-Reitstunde.“
Ausgebildete Therapiepferde
Der neue Dressurplatz wird mit Musik beschallt. Es riecht nach Gegrilltem und frischem Kuchen – zumindest so lange, bis die Pferdekutsche den Vorplatz passiert.
Gelenkt wird sie von Nicole Hocks. Die ausgebildete Reitlehrerin und Therapeutin ist vor allem für ihr Reitangebot für behinderte Kinder bekannt, bildet ihre Pferde für diese verantwortungsvolle Aufgabe aus. „Die Grundausbildung für ein Therapiepferd dauert rund ein Jahr“, erklärt die Reitlehrerin. „Die Pferde müssen viele Eigenschaften lernen, dürfen sich nicht schnell erschrecken, müssen sensibel sein und auf das Kind eingehen können.“ Wichtig sei außerdem unbedingter Gehorsam.
Reittherapie
Die Zeit und Geduld, die Nicole Hocks investiert, lassen Erfolge erkennen. „Wir haben oft Kinder im Rollstuhl, die nach etwa einem Jahr Reittherapie eigenständig sitzen und stehen können. Manche können sogar rund ein halbes Jahr später ihre ersten eigenen Schritte auf Krücken machen“, berichtet Hocks weiter.
Therapiepferde müssen viel über sich ergehen lassen. Daher ist ein Ausgleich zum Alltag sehr wichtig für die Vierbeiner. „Auch Pferde müssen mal abschalten, einfach mal auf der Weide toben, einfach Pferd sein“, erwähnte die Therapeutin.
Zeitintensives Hobby
So wie Avi. Lena Hülsbömer (23) hat ihrer 16-jährigen Schimmelstute an diesem Tag eine Auszeit gegönnt und sie zum Grasen auf die Weide gestellt. Von dort schaute sie sich den Trubel aus der Ferne an.
Seit 2012 sind die Schimmelstute Avi und Lena unzertrennlich. „Jeden Tag nach Feierabend fahre ich zum Stall. Ein eigenes Pferd ist ein Full-Time-Job“, sagt die stolze Pferdebesitzerin. Schon früh begeisterte sich Lena für Pferde. Ihren ersten Kontakt zu den Tieren bekam sie als Zehnjährige bei einem Kurs auf dem Biegerhof.