Süd. . Auf ihrem Weg von Bonn nach Dortmund machten rund 130 Naturfreunde und Umweltschützer am Freitag im Duisburger Süden Station. Ihr Interesse galt besonderen Problemen wie der CO-Pipeline, der Bundesstraße 288 in Mündelheim und der Gesellschaft für Nuklear-Service in Wanheim.
Eine bunte Gruppe von rund 130 Radlern, in den schweren Satteltaschen das Gepäck für zwei Wochen, steuerte am Freitag das Ellerhof-Café in Mündelheim an. Zum ersten Mal seit 1991 führt die „Tour de Natur“ durch NRW: Nach dem Start in Bonn am 26. Juli ist Dortmund das Ziel am 9. August. Bis Montag sind die Radler in der Stadt, dann geht’s weiter nach Bottrop.
Infos über Pipeline, Verkehr und GNS
Zum 20-köpfigen Organisationsteam, das die alljährliche Tour organisiert und die Route festlegt, gehört auch der Duisburger Herbert Fürmann, Kreisvorsitzender des Fahrradclubs ADFC. Auf seinen Vorschlag hin wurde die Rhein-Ruhr-Route mit 14 Etappen zu jeweils etwa 50 Kilometern gewählt. „Wir fahren ein gemächliches Tempo, schließlich sind auch Familien mit Kindern dabei“, berichtet Susanne Timm, Sprecherin des Organisationsteams.
Viele der Teilnehmer rekrutieren sich aus Mitgliedern von Natur- und Umweltorganisationen wie Grüne Liga, BUND, aus Atomkraftgegnern und Verkehrsverbänden wie Pro Bahn, ADFC und Verkehrs-Club Deutschland (VCD). Einige führen Plakate mit Forderungen nach einer anderen Umwelt-, Industrie- und Verkehrspolitik mit.
Die Vernetzung fördern
Die Pausen auf der Strecke nutzen die Tour-Teilnehmer, um sich über lokale und regionale Umweltprobleme zu informieren. „Wir wollen die großen Zusammenhänge zeigen“, erklärt Susanne Timm. „Viele Dinge sind systemisch. Die Tour fördert auch die Vernetzung. Die Teilnehmer erleben, dass es Probleme, mit denen sie in ihren Städten kämpfen, auch an anderen Orten gibt. Das gibt engagierten Bürgern das Gefühl, dass sie nicht allein sind.“
Die CO-Pipeline, über die Rolf Peters von der Initiative „COntra-Pipeline“ die Teilnehmer informierte, sei dafür ein gutes Beispiel, findet die Hamburgerin Timm: „Warum wird das gegen den Willen der Bürger gemacht?“ Über die Verkehrsprobleme mit der B288 berichtete Klaus Drechsler vom Bürgerverein Mündelheim, Erläuterungen zu GNS in Wanheim übernahm Fürmann.
Ihr Nachtlager schlagen die Radler in der Halle des Berufskollegs an der Carstanjenstraße in Neudorf auf. Von dort starten sie heute zu einer Tour durch Duisburg. Am Sonntag geht’s ab 9.30 Uhr auf eine Niederrhein-Runde, am Montag zur gleichen Zeit auf die nächste Etappe. Duisburger Radler, die mitfahren wollen, sind herzlich willkommen, betont Susanne Timm.