Mündelheim. Einmal mehr kündigt die Stadt den Beginn der Bauarbeiten an. Bis Ende August sollen die Baustraßen und Lagerplätze angelegt sein. Bis Ende Oktober soll dann schon mit ersten Erdarbeiten für den neuen Deich begonnen werden. Dann setzt die Hochwasserperiode ein. Nach früheren Plänen müsste der erste Bauabschnitt schon fertig sein.

Einmal mehr kündigt die Stadtverwaltung für die kommende 32. Kalenderwoche den Beginn der Bauarbeiten zur Rückverlegung des Rheindeichs an. Konkret geht es um den Bau einer Baustraße zwischen Wittlaer und der neuen Kreuzung mit der B 288.

„In einem ersten Schritt“, teilt Stadt-Sprecherin Susanne Stölting mit, „wird das Baufeld eingezäunt, um anschließend die erforderliche drei Kilometer lange Baustraße zu errichten.“ Außerdem würden Flächen für die Einrichtung der Baustelle und als Lager hergerichtet. Die Baustraße soll bereits Ende August fertig sein. Weitere Erdarbeiten sollen bis zum Beginn der kommenden Hochwassersaison Ende Oktober fortgesetzt werden.

7,7 Kilometer Länge

Insgesamt, so Stölting, würden im Zuge der gesamten Bauarbeiten 470 000 Kubikmeter Boden für den neuen Deich verbaut, das entspricht 30 000 Lkw-Ladungen. Denn der neue Deich verläuft über 7,7 Kilometer Entfernung von Wittlaer bis Ehingen. Alleine für den Erddeich wird mit Baukosten von 24 Mio Euro geschätzt. Ein noch höherer Betrag wird für die Aufständerung der B 288 in Höhe des künftigen Deichs erforderlich. Alle diese Arbeiten sollen nach dem jetzigen Stand der Dinge im Sommer 2017 abgeschlossen sein.

Zuletzt war von 2012 bis 2013 eine Baustellenkreuzung an der B 288 angelegt worden. Ihr Bau verzögerte sich durch den damaligen langen Winter. Damit waren Pläne hinfällig, schon im Juni 2013 mit dem ersten Bauabschnitt über eine Länge von 3,3 Kilometern zwischen Wittlaer und TuS Mündelheim zu beginnen. Daran sollte sich schon in diesem Sommer der zweite Bauabschnitt von TuS Mündeheim bis Ehingen anschließen.

Baurecht seit 2012

Das Baurecht selbst besteht für den Deich seit August 2012, als der Planfeststellungsbeschluss nach jahrelangem Rechtsstreit, den Düsseldorfer Bürger dagegen führten, rechtskräftig wurde.

Insgesamt wird danach trotz der hohen Gesamtkosten von über 50 Mio Euro nur eine „kleine“ Lösung umgesetzt. In den 1990er Jahren war beabsichtigt, im Mündelheimer Deichvorland Rückhalteflächen für Hochwasser zu schaffen, um zusammen mit elf anderen Deich-Projekten in NRW den Rheinpegel an der Grenze zu den Niederlanden um 70 Zentimeter abzusenken. Da es dagegen in Mündelheim Widerstand gab, entsteht hier nur eine breitere Überschwemmungsfläche, die sich auf den Pegel allenfalls örtlich auswirkt.